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180. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

26. - 27.01.2018, Düsseldorf

Minimalinvasive Glaukomchirurgie: Praxisnahe Erfahrungen mit verschiedenen Mikro-Bypass Systemen

Meeting Abstract

  • K. Klabe - Düsseldorf
  • C. Ullmann - Düsseldorf
  • A. Fricke - Düsseldorf
  • G. U. Auffarth - International Vision Correction Research Network
  • D. R. H. Breyer - Düsseldorf
  • R. Fulga - Düsseldorf
  • H. Kaymak - Düsseldorf

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 180. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Düsseldorf, 26.-27.01.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18rwa110

doi: 10.3205/18rwa110, urn:nbn:de:0183-18rwa1108

Published: January 25, 2018

© 2018 Klabe et al.
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Hintergrund: Neue chirurgische Systeme, wie verschiedene Mikro-Bypass Stents, haben eine zunehmende Bedeutung in der minimalinvasiven Glaukomchirurgie (MIGS) erlangt. Sie sind eine echte Alternative zur herkömmlichen Therapie. Hier berichten wir unter anderem über unsere 2-Jahres-Ergebnisse mit dem Xen Gel-Stent, dem iStent und dem Cypass.

Methoden: Bisher erfolgte bei 113 Patienten mit Offenwinkel-Glaukom eine Implantation des Xen-Gel-Stents (43% Phake), bei 74 des iStents (100% Phake) und bei 34 des Cypass (43% Phake). Vor und nach der Operation wurde stetig der Augeninnendruck überwacht und der Visus überprüft. Eine Analyse der Filterzonen erfolgte durch swept-source OCT.

Ergebnisse: Innerhalb einer Woche nach dem chirurgischen Eingriff sank der mittlere Augeninnendruck bei allen drei verschiedenen MIGS-Methoden signifikant, dies bei phaken und pseudophaken Augen gleichermaßen. So lag er beispielsweise bei Implantation des Xen Gel-Stents bei 15±8 mmHg (entspricht einer Reduktion um 37%) und einen Monat nach der MIGS weitestgehend stabil bei 18±7 mmHg (24%), nach neun Monaten bei 16±4 mmHg (31%) mmHg und auch nach 2 Jahren zeigt sich eine deutliche Drucksenkung. Mit dieser druckregulierenden Wirkung ging eine deutliche Reduzierung der verschriebenen drucksenkenden Wirkstoffe einher. Ein Großteil der Patienten kam postoperativ ganz ohne Medikation aus. Nahezu alle Operationen fanden komplikationslos statt, es zeigten sich lediglich einige Fälle einer geringen Hyphäma.

Schlussfolgerungen: Bei der richtigen individuellen Wahl des eingesetzten chirurgischen Systems erzielen wir eine sehr gute drucksenkende und druckregulierende Wirkung durch die MIGS. Bei frühzeitigem Einsatz kann der weiteren Glaukomentwicklung vorgebeugt werden. Weitere wichtige Folgen der MIGS ist die Reduzierung der drucksenkenden Medikation und eine geringe Nebenwirkungsrate.