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Untersuchung des Regenerationspotentials der murinen Tränendrüse nach experimentell induzierter Schädigung in zwei verschiedenen Mausmodellen
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Published: | January 25, 2018 |
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Hintergrund: Der Untergang von funktionalen Tränendrüsen (TD)-Gewebe kann zur Entwicklung eines schweren trockenen Auges führen. Eine mögliche kurative Therapieoption stellt eine Regeneration von TD-Gewebe in situ dar. Diese Studie untersucht daher das Regenerationspotential der TD nach induzierter Schädigung in zwei verschiedenen Mausmodellen, um ein geeignetes Modell zur Analyse von Regenerationsmechanismen aufzuzeigen.
Methoden: Die Schädigung der rechten extraorbitalen TD in BL/6J Mäusen (8–10wk) erfolgte mittels Interleukin (IL)-1α (1µg/2µl) Injektion oder 7-tägiger Ligatur des Ductus (DL). Schädigung und Regeneration wurde an 5 Zeitpunkten bis Tag 7 nach IL-1α Injektion und bis Tag 28 nach DL durch Messung der Fluoreszein Färbung (FL) der Augenoberfläche, des TD-Gewichts sowie durch (Immun-)histologische Färbungen untersucht (n=6). Unbehandelte, NaCl injizierte und „sham“ operierte Mäuse dienten als Kontrollen (n=4).
Ergebnisse: Die IL-1α Injektion zeigte minimale Auswirkungen auf die FL sowie das TD-Gewicht. Histologisch kam es zu einer signifikanten Reduktion der parenchymalen Zellfläche (73±8.8%) sowie der vitalen Azinusstruktur (64.4±10.1%) an Tag 1. Zudem zeigte sich eine schwere Entzündungsreaktion mit vermehrt auftretenden CD68+ Zellen. An Tag 5 normalisierten sich die Werte. Die DL resultierte in einer signifikant erhöhten FL und Reduktion des TD-Gewichtes an Tag 7. Histologisch zeigte sich eine signifikante Abnahme der parenchymalen Zellfläche (47.8±11.2%) und der vitalen Azinusstruktur (3.9±5.2%) an Tag 7. Erhöhte Konzentrationen von CD3+, CD138+ und CD68+ Entzündungszellen wurden im TD-Gewebe nachgewiesen. Nach Eröffnung kam es zur Teil-Regeneration, welche sich durch die Zunahme des Gewichtes, der parenchymalen Zellfläche und vitalen Azinuszellen sowie Verringerung infiltrierender Entzündungszellen zeigte.
Schlussfolgerung: Beide Modelle induzieren den Untergang von funktionalem TD-Gewebe, mit nachfolgender spontaner (Teil-)Regeneration. Während die IL-1α Injektion zu einer kurzen, schweren Entzündung mit temporärer Schädigung führte, resultierte die DL in einer langanhaltenden schweren Schädigung mit nachfolgender Teil-Regeneration. Die Modelle imitieren dabei eine akute (IL-1α) bzw. eher chronische (DL) Inflammation. Weitere Studien sind nötig, um die Regenerationsmechanismen genauer zu charakterisieren.