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180. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

26. - 27.01.2018, Düsseldorf

Topografie-gesteuerte fs-LASIK im Transplantat – Technik zur refraktiven Korrektur nach DALK und PKP

Meeting Abstract

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  • G. Gerten - Köln
  • O. Kermani - Köln
  • P. Thiée - Köln

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 180. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Düsseldorf, 26.-27.01.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18rwa084

doi: 10.3205/18rwa084, urn:nbn:de:0183-18rwa0844

Published: January 25, 2018

© 2018 Gerten et al.
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Hintergrund: Nach Kornealen Transplantationen (PKP, DALK) verbleiben häufig höhere Ametropien mit Fehlern höherer Ordnung, die die optische Rehabilitation des Patienten verhindern. Mit einer Topographie-gesteuerten Femto LASIK sollen die optischen Fehler des Transplantates so reduziert werden, dass sie Brillen-korrigierbar sind.

Methoden: Mit dem Verfahren der Topographie-gesteuerten Femto LASIK wurde bei zwei Patienten eine refraktive Korrektur nach Kornea-Transplantation durchgeführt. Es konnten prä- und postoperativ vollständige ophthalmologische Untersuchungen wie subjektive und objektive Refraktion, Visusbestimmung, Scheimpflug-Aufnahmen, Endothelzelldichte sowie Kornea OCT dokumentiert werden.

Ergebnisse: In beiden Fällen gelang es mit dem Femtosekundenlaser (Alcon FS200) einen Flap vollständig im Transplantat zu generieren. Folgende Parameter wurden bei den Patienten benutzt: Flap: Durchmesser 7,0mm bzw. 7,3mm, Flapdicke 140µm, Energie 1,0µJ/Puls, Spot-Layer-Abstand 5.0µm. In beiden Fällen interferierte der Femto-Laser nicht mit dem Wirtstransplantat-Interface; der Flap konnte leicht geöffnet werden. Der Excimer-Laser Abtrag (Alcon EX500) wurde Topographie-gesteuert im HH Stroma durchgeführt, wobei auch eine Teil-Korrektur der Refraktion angestrebt wurde. In Fall Nr. 1 stieg der unkorrigierte Visus um 10 Zeilen von 0,05 auf 0,5 an. Der Brillen-korrigierte Visus stieg von 0,3 auf 1,0. In Fall Nr. 2 stieg der unkorrigierte Visus um 9 Zeilen von 0,05 auf 0,4 an. Der Brillen-korrigierte Visus stieg von 0,2 auf 1,0p. Die Fehler höherer Ordnung konnten von RMS 3,2µm auf 2,4µm bzw. 2,2µm auf 1,6µm gesenkt werden. Es kam zu keinem merklichen Endothelzellverlust. (Endothelzellverlust < 5%). Störungen des Wirts-Transplantat-Interface (intraoperativ: Femtosekundenlaser-assoziierte Gasbildung, postoperativ: Haze), Immunreaktionen und oder Flap-assoziierte Komplikationen traten nicht auf.

Schlussfolgerungen: Die Topographie-gesteuerte Femto LASIK ist ein vielversprechendes Verfahren, um Ametropien nach Kornea-Transplantation zu korrigieren. In geeigneten Patienten kann sie zu einer deutlichen Verbesserung der Sehleistung führen und zur optischen Rehabilitation beitragen. Um Sicherheit, Effektivität und Indikationsstellung besser bestimmen zu können, sind weitere Erfahrungen an größeren Patientenzahlen nötig.