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Versorgung einer großen Hornhautperforation mit Tutopatch® bei intensivpflichtiger Patientin mit schlechter Lebensprognose
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Published: | January 25, 2018 |
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Hintergrund: Tutopatch® ist ein avitales Transplantat aus bovinem Perikard, welches in seinen Eigenschaften der Dura mater entspricht und in vielen chirurgischen Disziplinen als Gewebeersatz eingesetzt wird. Üblicherweise wird es als Skleraersatz in der Ophthalmochirurgie eingesetzt. Als Gewebeersatz der Hornhaut bei einer Hornhautperforation mit dem Ziel des Bulbuserhalts wurde der Tutopatch® unseres Wissens noch nicht eingesetzt.
Methoden: Fallbeispiel einer multimorbiden intensivpflichtigen Patientin mit Hornhautperforation auf der Grundlage eines trophischen Ulkus. Die Operation wurde in Intubationsnarkose als Hornhautdeckung mittels Tutopatch®+Linsenextraktion ohne IOL-Implantation (open sky)+Hornhautprobe (Mikrobiologie)+Amniondeckung durchgeführt. Die Nachbeobachtung war über 7 Tage als Konsil bis zum Versterben der Patientin möglich.
Ergebnisse: Die Operation verlief komplikationslos mit Einnähen des Tutopatch® mit acht Einzelknüpfnähten und einer sternförmigen Naht. Der Bulbus war am Ende der Operation gut tonisiert und es bestand Wunddichtigkeit. Die postoperativen Kontrollen zeigten einen dichten Wundverschluss, sowie eine subjektive Schmerzfreiheit der Patientin. Der präoperative Leidensdruck mit ausgeprägtem Blepharospasmus und Schmerzsymptomatik waren bereits am 1. postoperativen Tag nicht mehr vorhanden.
Schlussfolgerungen: Bei dringendem Handlungsbedarf einer großflächigen Hornhautperforation ist der Einsatz von Tutopatch® eine alternative Therapieoption, besonders wenn die Lebenserwartung des Patienten keine aufwändige und langfristige Betreuung erlaubt.