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Therapeutische Sondierung der Meibom-Drüsen
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Published: | February 2, 2011 |
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Hintergrund: Die Dysfunktion der Meibom-Drüsen ist eine häufige Ursache von Benetzungsstörungen. Der Pathomechanismus beruht u.a. auf einer Hyperkeratinisierung der Ausführungsgänge und/oder einer erhöhten Viskosität des Drüsensekrets mit resultierender Fehlkomposition des Tränenfilms.
Neben einer Basistherapie mit Tränenersatzmitteln – vorzugsweise die Lipidphase substituierend – sowie der Anregung der Drüsen durch warme Kompressen und Lidrandhygiene kann eine mechanische Wiedereröffnung der Auführungsgänge mittels spezieller Sonden durchgeführt werden.
Methoden: Nach Auftragen einer anästhesierenden Salbe erfolgt die Sondierung der Meibom-Drüsen des Ober- und Unterlides in ektropionierter Stellung. Spezielle Sonden ermöglichen eine – sofern erforderlich – schrittweise Sondierung von 1, 2, 4 und 6mm. Verstopfungen der Ausführungsgänge durch Sekret wie auch fibrovaskuläre Veränderungen bei chronischer Blepharitis können so durchgängig gemacht werden.
Ergebnisse: Erste Behandlungen zeigen eine leichte Erlernbarkeit der Technik und eine bequeme Handhabung der Sonden. Die Behandlung wird von den Patienten nach entsprechender Anästhesie gut toleriert.
Schlussfolgerungen: Die Sondierung der Meibom-Drüsen bei obstruktiver Erkrankung scheint eine vielversprechende Ergänzung des therapeutischen Spektrums bei hyperevaporativem Sicca-Syndrom. Es werden erste Ergebnisse und Erfahrungen mit dieser Technik dargestellt.