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173. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

04.02. - 05.02.2011, Münster

Veränderungen an der Augenoberfläche bei der chronischen Graft-versus-Host-Disease

Meeting Abstract

  • S. Citak - Essen
  • H. Westekemper - Essen
  • K.-P. Steuhl - Essen
  • D. Meller - Essen

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 173. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Münster, 04.-05.02.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11rwa66

doi: 10.3205/11rwa66, urn:nbn:de:0183-11rwa669

Published: February 2, 2011

© 2011 Citak et al.
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Hintergrund: Die Bindehaut stellt im Rahmen der chronischen GVHD nach Knochenmarkstransplantationen ein Zielorgan dar und kann zu einem schweren Trockenen Auge führen. In diesem Zusammenhang haben wir klinische Veränderungen an der Augenoberfläche bei GVHD Patienten untersucht.

Methoden: In diese Studie wurden 10 Patienten mit einer chronischen GvHD und 10 Kontroll-Patienten eingeschlossen. Klinische Daten mit Analyse des Tränenfilms und Impressionszytologien der Konjuntiva wurden für beide Gruppen erhoben. Die Impressionszytologien dienten zur Darstellung der Ausprägung der squamösen Metaplasie des Bindehautepithels.

Ergebnisse: Das durchschnittliche Alter der Patienten mit GVHD war zum Zeitpunkt der Untersuchung 46,0 niedriger als in der Kontrollgruppe mit 70,8. Der mittlere Wert zwischen primärer Blutstammzelltransplantation (PBSCT) und dem Auftreten von Symptomen des trockenen Auges war 10,9 Monate. Bei 4 Patienten fand sich eine milde Form und bei 3 Patienten eine jeweils moderate und eine schwere Form des trockenen Auges. Die Kontrollpatienten zeigten diesbezüglich keine Veränderungen. Die Impressionszytologie wies normales Bindehautepithel in einer Probe und jeweils 3 Patienten mit milder bzw. moderater Keratinisierung oder schwergradiger squamöser Metaplasie nach.

Schlussfolgerungen: Die chronische GVHD führt bei der Mehrzahl der betroffenen Patienten zu einem mittelschweren bis stark ausgeprägten Trockenen Auge. Verschiedene Ausprägungen bedürfen einer individuellen antiinflammatorischen und substituierenden Therapie. Daher ist es wichtig, das Ausmaß der Erkrankung und die Symptome anhand klinischer Untersuchungen zu quantifizieren. Eine detaillierte Tränenfilmdiagnostik ist hier wesentlich. Wir stellen ein Konzept zur Diagnostik und Stufentherapie vor.