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Polymorphismen im CFH- und ARMS2-Gen und Charakteristika der frühen AMD – Ergebnisse der Phänotyp-Genotyp-Korrelationen in der Münsteraner Altern und Retina Studie MARS
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Published: | March 10, 2010 |
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Hintergrund: Verschiedene Studien haben eine hochsignifikante Assoziation zwischen Polymorphismen im CFH- und ARMS2-Gen und dem Auftreten einer AMD gezeigt. Eine spezifische Untersuchung des Zusammenhangs zwischen AMD-Risikopolymorphismen (RP) und früher AMD erfolgte in bisher wenigen Studien mit inkonsistenten Ergebnissen. In der Münsteraner Altern und Retina Studie MARS wurde deshalb eine Phänotyp-Genotyp-Analyse zur Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Drusenmerkmalen als Charakteristikum der frühen AMD und AMD-RP in CFH- (SNP rs1061170) sowie ARMS2-Gen (SNP rs10490924) durchgeführt.
Methoden: In der MARS-Studie wurden Drusencharakteristika in einem zentralen Grid (Durchmesser: 6000 µm) bei 433 Patienten mit früher AMD und 170 Kontrollen (Ko.) anhand von Fundusfotografien bestimmt. Die Analysen erfolgten bzgl. Drusenzahl, -konfluenz, dominierendem Drusentyp, größter Druse und Vorliegen weicher, indistincter Drusen. Anhand dieser Merkmale wurde ein Drusen-Score (0–5) berechnet. Die AMD-Stadien nach Rotterdam-Klassifikation, die erhobenen Drusenmerkmale und der Drusen-Score wurden auf Zusammenhänge mit den AMD-RP im CFH- und ARMS2-Gen analysiert.
Ergebnisse: Es zeigte sich eine hochsignifikante Beziehung zwischen zunehmendem AMD-Stadium und Auftreten des AMD-RP im CFH- und ARMS2-Gen (p jew. <0,001). Die Parameter Drusenzahl (Ko. vs. <20 vs. ≥ 20 Drusen), Drusenkonfluenz (Ko. vs. <50 vs. ≥ 50% Konfluenz), dominierender Drusentyp (Ko. vs. <175 vs. ≥ 175 µm Drusengröße), „größte Druse“ (Ko. vs. <175 vs. ≥ 175 µm Drusengröße), Vorliegen weicher, indistincter Drusen wie auch der Drusen-Score waren jeweils signifikant mit den RP im CFH- und ARMS2-Gen assoziiert (p jew. <0,01).
Schlussfolgerungen: Die vorliegende Studie zeigte eine signifikante Beziehung zwischen den untersuchten Drusenparametern als Ausdruck des Schweregrades der frühen AMD und AMD-RP sowohl im CFH- als auch im ARMS2-Gen. Pharmakologische Interventionen im Bereich der Folgeprodukte dieser Gene könnten somit das Progressionsrisiko der AMD beeinflussen. Zudem könnte über Drusencharakteristika die Therapieeffektivität beurteilt werden.