gms | German Medical Science

85. Versammlung der Vereinigung Rhein-Mainischer Augenärzte

Vereinigung Rhein-Mainischer Augenärzte

03.11.2012, Seeheim bei Darmstadt

Das deutsche Akanthamöben-Register – erste Resultate

Meeting Abstract

  • L. Daas - Klinik für Augenheilkunde, Homburg/Saar
  • N. Szentmàry - Klinik für Augenheilkunde, Homburg/Saar
  • F. Schirra - Klinik für Augenheilkunde, Homburg/Saar
  • T. Eppig - Experimentelle Ophthalmologie, Homburg/Saar
  • A. Langenbucher - Experimentelle Ophthalmologie, Homburg/Saar
  • B. Seitz - Klinik für Augenheilkunde, Homburg/Saar

Vereinigung Rhein-Mainischer Augenärzte. 85. Versammlung der Vereinigung Rhein-Mainischer Augenärzte. Seeheim bei Darmstadt, 03.-03.11.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12rma19

doi: 10.3205/12rma19, urn:nbn:de:0183-12rma199

Published: October 31, 2012

© 2012 Daas et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.


Outline

Text

In Zusammenarbeit mit: Universitäts-Augenklink Freiburg, Universitäts-Augenklinik Tübingen, Universitätsmedizin Rostock, Augenklinikum Rudolf Virchow Klinikum Glauchau, Klinikum der Landeshauptstadt Wiesbaden, Universitäts-Augenklinik Köln, Universitäts-Augenklinik Essen, Universitäts-Augenklinik Halle, Diakonissenkrankenhaus Augenklinik Karlsruhe, Augenklinik Vivantes Neukölln, Universitäts-Augenklinik Magdeburg, Kath. Krankenhaus Haagen, Universitäts-Augenklinik Hamburg-Eppendorf, Augenklinik Frankfurt/Höchst.

Hintergrund und Ziele: Im September 2011 gründete die Sektion Kornea der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) das erste Akanthamöben-Register Deutschlands. Die Daten dieser multizentrischen Erhebung werden an der Universitätsaugenklinik Homburg/Saar gesammelt. Unser Ziel ist es, die Ergebnisse einer ersten Analyse zu präsentieren.

Material und Methode: Es wurden die Daten der letzten 10 Jahre von insgesamt 64 Augen von 63 Patienten mit Akanthamöben-Keratitis erhoben. Es wurden folgende Daten erhoben: Datum des Symptombeginns, Datum und Methode der Diagnosestellung, Initiale Diagnose, Anamnestische Daten (starke Schmerzen, Kontaktlinsen Tragezeit, Linsenart), Befunde bei Aufnahme und Follow-up, konservative und chirurgische Therapie (perforierende Keratoplastik, isolierte oder simultane Kryotherapie, simultane Linsenchirurgie).

Ergebnisse: Die für die Akanthamöben-Keratitis typischen Symptome wie Ringinfiltrate, pseudodendritiforme Keratitis oder Keratoneuritis zeigten 66,2% der Patienten. Die Akanthamöben-Keratitis konnte in 23,1% der Fälle mittels PCR, in 20% mit dem Konfokalmikroskop, in 9,2% in der in vivo Kultur und in 33,8% in der Histologie nachgewiesen werden. Eine Monotherapie erhielten 6,2%, eine Zweifachtherapie erhielten 64,6% und eine Dreifachtherapie 23,1%. In 26,2% der Fälle wurde eine perforierende Keratoplastik durchgeführt, eine Kryotherapie der Kornea erhielten 12,3%.

Schlussfolgerung: Bei der Akanthamöben Keratitis handelt es sich um eine seltene und oft spät diagnostizierte Erkrankung. Die Früherkennung der typischen Symptome ist für die Prognose ausschlaggebend. Die retrospektive und prospektive Datenerhebung des Deutschen Akanthamöben-Registers soll dazu beitragen, eine standardisierte diagnostische und therapeutische Herangehensweise für diese seltene aber schwerwiegende Augenerkrankung zu gewährleisten.