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85. Versammlung der Vereinigung Rhein-Mainischer Augenärzte

Vereinigung Rhein-Mainischer Augenärzte

03.11.2012, Seeheim bei Darmstadt

Retrospektive Ergebnisse nach retropupillarer Fixation einer Irisklauenlinse

Meeting Abstract

  • S. Moussa - Homburg/Saar
  • K. Brückner - Homburg/Saar
  • A. Langenbucher - Homburg/Saar
  • T. Eppig - Homburg/Saar
  • F. Schirra - Homburg/Saar
  • A. Viestenz - Homburg/Saar
  • M. El-Husseiny - Homburg/Saar
  • B. Seitz - Homburg/Saar

Vereinigung Rhein-Mainischer Augenärzte. 85. Versammlung der Vereinigung Rhein-Mainischer Augenärzte. Seeheim bei Darmstadt, 03.-03.11.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12rma12

doi: 10.3205/12rma12, urn:nbn:de:0183-12rma124

Published: October 31, 2012

© 2012 Moussa et al.
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Hintergrund: Wir evaluierten präoperative, intraoperative und postoperative Parameter nach retropupillärer Implantation einer Irisklauenlinse.

Methoden: In dieser retrospektiven Studie wurde in 127 Augen eine Irisklauenlinse in plankonvexer Richtung retropupillar im Irisstroma fixiert. Der Eingriff erfolgte in 117 Fällen monokular und in 10 Fällen binokular. Das mittlere Alter der 78 männlichen und der 49 weiblichen Patienten zum Op-Zeitpunkt betrug 67,7±17,3 Jahre [4,2–91,4].

Ergebnisse: Bei 3 Patienten war eine rheumatologische Erkrankung, bei 6 Patienten ein Marfan-Syndrom und bei einem Patienten eine Homocysteinämie bekannt. Eine vorangegangene Netzhaut-Operation war bei 34 Patienten, ein vorangegangenes Trauma bei 22 Patienten und präoperative Irisabnormalitäten bei 31 Patienten bekannt. Die Indikationen waren Komplikationen nach oder während einer Kataraktoperation (9), sekundäre IOL-Implantation (21), IOL-Austausch (17), IOL-Luxation (36) und Linsenluxation (17). Postoperativ zeigte sich bei 124 Patienten eine gut zentrierte Linse. Die durchschnittliche zentrale postoperative Netzhautdicke betrug 287,2±65,4 µm. Der postoperative Intraokulardruck innerhalb von 48 h betrug 16,8±7,9 mmHg. Der durchschnittliche postoperative Fernvisus betrug sc 0,2±0,2 und cc 0,4±0,2. Die durchschnittliche Endothelzellzahl lag bei 2.623±364,2 mm², die IOL-Stärke im Mittel bei 19,3±4,7 dpt und die Zielrefraktion bei –0,7±0,1 dpt. In 55% wurde die Zielrefraktion mit einer Genauigkeit von ±1 dpt erreicht. In 91% lag die Abweichung bei ±3 dpt. Die mittlere Abweichung von der Zielrefraktion betrug 0,33±3,18 dpt.

Schlussfolgerung: Das visuelle Ergebnis nach Implantation einer retropupillären Irisklauenlinse reicht nicht an die Ergebnisse einer regulären Hinterkammerlinse heran. Trotz der schwierigen Ausgangssituation sind die intra- und postoperativen Risiken als gering einzustufen. Der relativ einfache Implantationsprozess der retropupillaren Technik könnte eine Alternative zur sonst üblichen sklerafixierten Hinterkammerlinse darstellen.