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83. Versammlung der Vereinigung Rhein-Mainischer Augenärzte

Vereinigung Rhein-Mainischer Augenärzte

06.11.2010, Ludwigshafen

Ultima ratio der Tränenwegchirurgie: Indikationen und Ergebnisse der Konjunktivorhinostomie

Meeting Abstract

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  • Monica Lang - Darmstadt, Deutschland
  • Ralf Ungerechts - Darmstadt, Deutschland
  • Karl-Heinz Emmerich - Darmstadt, Deutschland

Vereinigung Rhein-Mainischer Augenärzte. 83. Versammlung der Vereinigung Rhein-Mainischer Augenärzte. Ludwigshafen, 06.-06.11.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10rma52

doi: 10.3205/10rma52, urn:nbn:de:0183-10rma523

Published: November 4, 2010

© 2010 Lang et al.
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Hintergrund: Liegt eine Aplasie des tränenableitenden Systems oder eine langstreckige Stenose der Canaliculi vor, so ist eine Rekanalisierung der ableitenden Tränenwege häufig nicht möglich. Zur Beschwerdelinderung der Patienten gibt es in solchen seltenen Fällen die Möglichkeit einer Konjunktivorhinostomie. In dieser retrospektiven Untersuchung sollen die Erfolgsmöglichkeiten einer solchen Operation dargestellt werden.

Methoden: Zwischen 2000 und 2008 führten wir bei 44 von 6.278 tränenwegchirurgischen Eingriffen eine Konjunktivorhinostomie mit Implantation eines Metaireau-Tubes durch. Die Nachbeobachtungszeit betrug 2–10 Jahre.

Ergebnisse: Die Ursachen der Canaliculusobstruktionen teilen sich in Atresien des tränenableitenden Systems, entzündlich bedingte Tränenwegstenosen, traumatische Stenosen und tumorbedingte Tränenwegobstruktionen auf.

Bei einer Vielzahl der Patienten waren im Vorfeld minimalinvasive Tränenwegeingriffe, wie Laserdacryoplastiken und Mikrodrillplastiken durchgeführt worden. Aufgrund postoperativer Vernarbungen zeigten sich jedoch erneute Stenosen der Canaliculi. Nach durchgeführter Konjunktivorhinostomie zeigte sich in der Mehrzahl der Patienten ein zufrieden stellender Befund mit einem ausreichenden Tränenabfluss über den Tube und damit verbundenen Linderung der geklagten Epiphora. In einigen Fällen mussten Revisionsoperationen wie Kürzungen des implantierten Tubes, Reposition, Wechsel bei Okklussion des Tubes und Polypabtragungen durchgeführt werden.

Schlussfolgerung: Zusammenfassend kann man sagen, dass bei Versagen mikroinvasiver Tränenwegchirurgie bei Canaliculusstenosen oder bei fehlender Anlage des tränenableitenden Systems die Durchführung einer Konjunktivorhinostomie eine vielversprechende Möglichkeit ist, diesen Patienten zu helfen. Insbesondere bei Implantation eines Silikon-Tubes, wodurch eine erneute Vernarbung des geschaffenen Abflusses verhindert werden kann.