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83. Versammlung der Vereinigung Rhein-Mainischer Augenärzte

Vereinigung Rhein-Mainischer Augenärzte

06.11.2010, Ludwigshafen

Primäre korneale Transplantatinsuffizienz assoziiert mit HSV-1- und HSV-2-Infektion – eine Fallpräsentation

Meeting Abstract

  • E. Stavridis - Homburg/Saar, Deutschland
  • Z. Gatzioufas - Homburg/Saar, Deutschland
  • S. Moussa - Homburg/Saar, Deutschland
  • B. Seitz - Homburg/Saar, Deutschland

Vereinigung Rhein-Mainischer Augenärzte. 83. Versammlung der Vereinigung Rhein-Mainischer Augenärzte. Ludwigshafen, 06.-06.11.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10rma43

doi: 10.3205/10rma43, urn:nbn:de:0183-10rma430

Published: November 4, 2010

© 2010 Stavridis et al.
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Hintergrund: Das Herpes simplex Virus (HSV) ist eine sehr häufige, lebenslange, chronisch persistierende Virusinfektion. HSV ist als Ursache für endotheliale Nekrosen der Hornhaut bekannt.

Methoden: Wir berichten über einen 43-jährigen Mann mit bekannter Neurodermitis, der im Intervall nach einem akuten Hydrops beidseits bei pelluzider marginaler Hornhautdegeneration, eine perforierende Keratoplastik (KPL) am linken Auge erhalten hat. Es zeigte sich ein primäres Transplantatversagen, so dass eine Re-KPL durchgeführt wurde. Auch das zweite Transplantat neigte zur Einschmelzung am Rande mit persistierenden Epitheldefekten. Daraufhin wurde eine Re-Re-KPL mit simultaner Amnionmembrantransplantation (Patch) und partieller lateraler Tarsorrhaphie durchgeführt.

Ergebnisse: Die histopathologischen Ergebnisse zeigten im tiefen Hornhautstroma beider Hornhauttransplantate Keratozyten, die auf eine HSV-1 und HSV-2 immunhistochemisch positiv reagierten. Die exzidierte eigene Hornhaut des Patienten war negativ. Nach ausreichender systemischer und lokaler antiviraler Therapie blieb das dritte Transplantat bisher klar.

Schlussfolgerung: Bei primärer Transplantatinsuffizienz nach regulärer Hornhauttransplantation sollte man immer die Möglichkeit einer HSV Infektion in Betracht ziehen und nach der Re-KPL langfristig antiviral systemisch behandeln.