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83. Versammlung der Vereinigung Rhein-Mainischer Augenärzte

Vereinigung Rhein-Mainischer Augenärzte

06.11.2010, Ludwigshafen

Einfluss der kornealen sphärischen Aberration und Intraokularlinsen-Asphärizität auf die optische Qualität nach Katarakt-Operation

Meeting Abstract

  • C. Hofmann - Frankfurt/Main, Deutschland
  • T. Kohnen - Frankfurt/Main, Deutschland
  • O.K. Klaproth - Frankfurt/Main, Deutschland
  • J. Bühren - Frankfurt/Main, Deutschland

Vereinigung Rhein-Mainischer Augenärzte. 83. Versammlung der Vereinigung Rhein-Mainischer Augenärzte. Ludwigshafen, 06.-06.11.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10rma03

doi: 10.3205/10rma03, urn:nbn:de:0183-10rma033

Published: November 4, 2010

© 2010 Hofmann et al.
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Ziel: Untersuchung des Einfluss der kornealen sphärischen Aberration und Intraokularlinsen-Asphärizität auf die optische Qualität nach Katarakt-Operation.

Methoden: Wir schlossen 119 Augen von 72 Katarakt-Patienten ein, denen verschiedene sphärische und asphärische IOL implantiert wurden. 26 Augen erhielten AcrySof SN60AT (Alcon, Sphärische Aberration [SA]=0,28 µm), 21 Augen Sensar AR40e (AMO, SA=0,1 µm), 25 Augen Akreos TL MI60 (Bausch & Lomb, SA=0 µm), 26 Augen AcrySof IQ SN60WF (Alcon, SA=–0,2 µm), and 21 Augen Tecnis Z9000 (AMO, SA=–0,27µm), alle IOL-SA entsprechend Hersteller-Information. Absolute Werte für korneale und okuläre Aberrationen höherer Ordnung wurden gemessen, und Werte für ,,best-corrected visual Strehl ratio based on the optical transfer function’’ (BCVSOTF) wurden errechnet. Alle studienspezifische Messungen (korneale Topographie, Wellenfrontmessung) wurden 3–6 Monate postoperativ durchgeführt. Lineare Regression, ANOVA und Tukey HSD Test wurden zur Erfassung von Gruppenunterschieden herangezogen.

Ergebnisse: Eine Inzisionsgröße (IS) ≥3 mm führte zu einer signifikant größeren Änderung der kornealen SA (p<0,001) mit großer Streuung der okulären SA von 0,64±0,23 µm (AR40e) und 0,32±0,34 µm (Z9000), wohingegen eine IS von 1,7 mm und 2,5 mm eine minimal gestreute okuläre SA von 0,24±0,07 µm (MI60), 0,03±0,07 µm (SN60WF) und 0,53±0,07 µm (SN60AT) verursachte. Ein signifikanter Zusammenhang zwischen okulärer SA und BCVSOTF konnte gezeigt werden (r²=0,244, p<0,01). Kleinere Werte der okulären SA korrelierten mit größeren Werten der BCVSOTF. BCVSOTF zeigte eine interindividuelle Streuung in allen Gruppen [–1,17±0,28 (IOL-SA=0,28 µm), –1,04±0,16 (IOL-SA=0,1 µm), –1,02±0,17 (IOL-SA=0 µm), –0,73±0,21 (IOL-SA=–0,2 µm), –0,98±0,23 (IOL-SA=–0,27 µm)] mit signifikant besseren Werten der BCVSOTF, verglichen mit allen anderen Gruppen (p<0,01), für eine IOL-SA von –0,2 µm.

Schlussfolgerung: Bei inzisiongrößenabhängiger Streuung der chirurgisch induzierten kornealen SA, ist eine begrenzte Vorhersagbarkeit der resultierenden okulären SA möglich. Bis zu einer minimalen okulären SA von ungefähr 0,0 µm führt eine geringere okuläre SA zu einer besseren optischen Qualität im Sinne von höherer BCVSOTF. Eine konkrete Anpassung, basierend auf einer präoperativen kornealen SA, kann nicht postuliert werden, jedoch führt eine IOL-SA von –0,2 µm in Kombination mit einer Inzisionsgröße bis zu 2,5 mm zur besten optischen Qualität.