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Physical activity and successful aging
10th International EGREPA Conference

European Group for Research into Elderly and Physical Activity

14.09. - 16.09.2006 in Köln

Schulter- und Nackenschule

Meeting Abstract

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  • corresponding author H. Meise - German Gymnastics Federation, Germany

Physical activity and successful aging. Xth International EGREPA Conference. Cologne, 14.-16.09.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06pasa122

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/pasa2006/06pasa122.shtml

Published: December 18, 2006

© 2006 Meise.
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Die Schulter ist das beweglichste und gleichzeitig das anfälligste Gelenk des menschlichen Körpers. Dies ergibt sich aus den anatomischen Gegebenheiten. Das Schultergelenk ist überwiegend muskulär gesichert und besteht funktionell aus 5 Gelenken, die fein aufeinander abgestimmt sind. Verletzungsgefahr und Überlastungsschäden ergeben sich häufig aus ungenügender muskulärer Absicherung, sowie aus Dysbalancen der die Gelenke umgebenden Muskulatur. Des Weiteren darf die Schulter nicht isoliert gesehen werden, sondern muss in engem Zusammenhang mit der Stellung der Wirbelsäule gesehen werden, die die Haltung der Schulter wesentlich beeinflusst.

Ziel eines Schultertrainings muss es sein:

1.
Die schulterumgebende Muskulatur ausgewogen zu trainieren. Besonderer Augenmerk muss hier auf die außenrotierende Schultermuskulatur gerichtet werden. Denn die innenrotierende Muskulatur ist einerseits durch Anzahl und Größe der Muskulatur der Außenrotation überlegen und andererseits durch den täglichen Gebrauch der Arme, vor dem Körper in leicht gebeugter Haltung, stärker trainiert und in Ansatz und Ursprung häufig angenähert.
2.
Die aufrichtende Wirbelsäulenmuskulatur zu trainieren.
3.
Die Interscapularmuskulatur zu trainieren.
4.
Ausreichende Beweglichkeit in allen Gelenken.
5.
Muskuläre Absicherung bei verschiedenen dynamischen und statischen Beanspruchungen.
6.
Training der gesamten Muskulatur in ihrer komplexen Funktion, nicht „nur“ isoliert. Hier sollte die bekannte didaktische Regel vom „Einzelnen (Isolierten) zum Komplexen“ Anwendung finden. Der komplexe Bewegungsradius sollte Ziel sein.

Unser Alltag ist geprägt durch Bewegungsarmut und stereotype Bewegungen, diese resultieren zunächst in Verspannungen und möglicherweise auch langfristig in Krankheiten. Aus diesem Grunde ist die Prophylaxe die beste Behandlung. Besonders betroffen von diesen Verspannungen ist die Halswirbelsäule, die nicht nur der beweglichste Teil der Wirbelsäule ist, sondern auch der schwächste. Der Alltag beeinflusst die Körperhaltung allerdings nicht nur durch die Bewegungsabläufe, sondern auch durch die innere Stimmung, so dass man sich ab und zu oder bei psychischer Dauerbelastung „hängen lässt“.

Die Körperhaltung wird beeinflusst durch:

  • Skelettstatik (z.B.: Status der WS, Beinlängen)
  • Psyche (z.B. Stress, innere Balance)
  • Muskelfunktionen (z.B. muskuläre Dysbalancen)
  • Beweglichkeit der Gelenke (z.B. Gelenkpfannentiefe)
  • Dehnbarkeit bzw. die Festigkeit der Bänder (z.B. Gelenksteife)

So kann es durch verspannte Muskulatur einerseits zu Nervenreizungen andererseits zu Blut und damit zu Nährstoff- und Sauerstoffversorgung des Kopfes, der Schultern, Arme und Hände kommen. Der Kopf ist mit dem Rumpf nicht durch einige wenige große Muskeln verbunden durch eine sehr große Anzahl vieler kleiner Muskeln, die den Kopf sehr fein differenziert in alle Richtungen bewegen können. Hierdurch ist es häufig schwierig den Ort der Verspannung/Schmerzen genau zu lokalisieren.