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Physical activity and successful aging
10th International EGREPA Conference

European Group for Research into Elderly and Physical Activity

14.09. - 16.09.2006 in Köln

Sturzprophylaxe

Meeting Abstract

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Physical activity and successful aging. Xth International EGREPA Conference. Cologne, 14.-16.09.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06pasa119

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/pasa2006/06pasa119.shtml

Published: December 18, 2006

© 2006 Schuba.
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Koordinative Fähigkeiten sind die Grundlage jeder menschlichen Bewegung und somit für das Erlernen, Steuern und Anpassen von Bewegungen verantwortlich. Koordination ist auch als zentraler Faktor der motorischen Leistungsfähigkeit zu sehen, denn erst ihre Wirkung führt zum Nutzen aller anderen konditionellen motorischen Grundeigenschaften, wie Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit und Beweglichkeit. Das Erreichen einer gewollten Bewegung durch eine ökonomische Bewegungsqualität ist das Ziel. Je höher die koordinativen Fähigkeiten sind, um so ökonomischer und präziser erfolgt der Bewegungsablaufs.

Das bedeutet einen verminderten Energie- und Kraftaufwand und eine geringere Ermüdbarkeit.

Das Zentralnervensystem benötigt zum Erreichen von koordinativen Bewegungsabläufen Informationen aus dem Bewegungsapparat. Diese Informationen ermöglicht ein sogenanntes Fühler- oder Rezeptorensystem, das über den ganzen Körper verteilt ist.

Die wichtigsten Fühlersysteme in unserem Körper sind:

  • Optisches System - Stellung des Kopfes im Raum
  • Vestibularapparat - Gleichgewichtsorgan im Innenohr - Kopfdrehbewegungen
  • Gehör - akustische Zuordnung
  • Muskelspindeln - registrieren die Muskellänge
  • Sehnenorgane - registrieren die Spannung der Sehnen
  • Gelenkrezeptoren - registrieren die Stellung der Gelenke
  • Hautrezeptoren - registrieren Berührung und Druck

Um Stürze in jedem Alter vermeiden zu können ist schnelle Reaktionsfähigkeit notwendig. Sie muss immer wieder trainiert werden damit die afferenten und efferenten neuralen Wege schnell in der Notfallsituation reagieren können (z. B. beim Stolpern den Körper ins Lot führen).

Man geht davon aus, dass die Entwicklung der koordinativen Systeme bis zum 13. Lebensjahr abgeschlossen sind. Das bedeutet wiederum, dass sich die Qualität der Koordination zwischen dem 6.-12. Lebensjahr um so mehr entwickelt, je größer die gestellten Anforderungen sind. Mit zunehmendem Alter wird die organische Bereitschaft zur Erlernung von neuen koordinativen Aufgaben langsamer. Dies bedeutet aber nicht, dass für ältere Menschen keine koordinative Schulung mehr möglich ist. Die Erwartungen im Lernprozess müssen entsprechend niedriger angesetzt werden. Je mehr die koordinativen Fähigkeiten im Kindesalter geschult werden, je mehr sie im Verlauf eines Lebens immer wieder trainiert werden, um so höher sind sie im Alter. Dies führt zu mehr Selbstbewusstsein, Selbstsicherheit, bessere Anpassung an Situationen, zur Erhöhung der konzentrativen sowie der körperlichen Leistungsfähigkeit und dadurch zu mehr Beweglichkeit und Lebensfreude.