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39. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie sowie der Bayerischen Urologenvereinigung

06.06.-08.06.2013, Graz, Österreich

Oberschenkelhaut als dorsales Onlay bei langstreckigen Harnröhrenstrikturen

Meeting Abstract

  • S. Tritschler - Urologie LMU München Großhadern, München, Germany
  • A. Roosen - Urologie LMU München Großhadern, München, Germany
  • C. Füllhase - Urologie LMU München Großhadern, München, Germany
  • C. Gozzi - Urologische Abteilung, Brixen, Italy
  • C. Stief - Urologie LMU München Großhadern, München, Germany

Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Bayerische Urologenvereinigung. 39. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie sowie der Bayerischen Urologenvereinigung. Graz, 06.-08.06.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13oeguFV19

doi: 10.3205/13oegu019, urn:nbn:de:0183-13oegu0199

Published: April 23, 2013

© 2013 Tritschler et al.
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Einleitung: Die dorsale Onlayplastik ist ein Standardtherapieverfahren zur Behandlung von Harnröhrenstrikturen. Welches Material als Graft die optimalen funktionellen Ergebnisse liefert, ist nicht gesichert. In dieser Studie sollen die Zwischenergebnisse der einzeitigen dorsalem Onlayplastik mit Oberschenkelhaut vorgestellt werden.

Material und Methoden: Retrospektive Analyse der operativen Ergebnisse aller Patienten, die an unserer Klinik Zwischen August 2007 and Oktober 2012 eine einzeitige dorsale Onlay-Plastik mit einem Oberschenkel-Graft erhalten haben. Der prä- und postoperative Flow, Restharn (RH) und IPSS wurden untersucht. Als erfolgreich wurden Patienten klassifiziert mit Flow>15, Kalibrierbarkeit der Harnröhre mit 18 Charr. und subjektiver Zufriedenheit.

Ergebnisse: Im Untersuchungszeitraum wurden 28 Patienten (51,9 Jahre (18 - 73)) wegen komplexer Harnröhrenstrikturen (Länge 7,8 cm (1,5-18)) mit einer dorsalen Onlayplastik mit Oberschenkelhaut-Graft (mit Elektrodermatom entnommen) behandelt. Die Ätiologie der Strikturen war iatrogen (n = 10), durch Entzündung/BXO bedingt (n = 1) oder idiopatisch (n=17). 5 Patienten hatten in der Vorgeschichte mindestens eine offene Harnröhrenplastik oder eine Hypospadiekorrektur.

Das Mittlere Followup waren 23,2 Monate (3-42). Der mittlere Flow verbesserte sich signifikant von 8,1 auf 28,7 ml/s (p< 0.001), und der mittlere RH sank von 105 ml auf < 10ml. Der mittlere IPSS sank von 11,1 auf 3,0. 5 Patienten (17,8%) waren nicht erfolgreich behandelt und entwickelten eine erneute Enge, die eine Sachse-Urethrotomie (n=1) oder eine erneute Plastik notwendig machte (n=4). Kein Patient zeigte Haarbildung in der Harnröhre oder Probleme an der Hautentnahmestelle.

Schlussfolgerung: Die einzeitige Harnröhrenrekonstruktion mit Oberschenkel-Onlay stellt im kurzfristigen Followup eine gute Alternative ohne Morbidität and der Entnahmestelle dar bei langstreckigen Harnröhrenstrikturen dar.