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64. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie e. V.

22.03. - 23.03.2018, Düsseldorf

Rekonstruktion der Penisschafthaut mittels fasziokutanem skrotalem Lappen nach misslungener Hypospadie-Korrektur

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker I. Kunz - Kliniken Essen-Mitte, Essen, Germany
  • D. Kröpfl - Kliniken Essen-Mitte, Essen, Germany

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie. 64. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Düsseldorf, 22.-23.03.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocP 2.11

doi: 10.3205/18nrwgu69, urn:nbn:de:0183-18nrwgu692

Published: February 15, 2018

© 2018 Kunz et al.
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Fragestellung: Bei Patienten nach misslungenen Hypospadie-Operationen mit partiellem oder komplettem Verlust der Penisschafthaut (PH), einer mehr oder weniger ausgeprägten ventralen Verkrümmung und gleichzeitigen Harnröhrendefekten stellt sich die Frage nach deren Rekonstruktion. Hier ist eine Kombination verschiedener operativer Techniken in einer oder mehreren Sitzungen angezeigt. Wir berichten über unsere Erfahrung mit der Verwendung von fasziokutanen Lappen um diese Herausforderung zu meistern.

Methodik: Bei 6 Patienten im Alter von 11 bis 27 Jahren zeigten sich nach misslungener Hypospadie-Korrektur folgende Komplikationen: kompletter Verlust der PH n=4, partieller Verlust der PH n=2, Langstreckiger Defekt der Urethra n=5, kurzstreckiger Defekt der Urethra n=1, Ventrale penile Deviation n=6, partielle Fibrose der Schwellköper n=1. Zur Rekonstruktion wurden verschiedene operative Techniken in einer Sitzung bei 3, in zwei Sitzungen bei 2 und in drei Sitzungen bei 1 Patienten angewandt. Zur Streckung des Penis wurde eine Korporoplastik mit Transfer der Tunica albuginea von dorsal nach ventral bei 5 Patienten, und das Verfahren nach Nesbit bei einem Patienten durchgeführt. Die Urethra wurde bei Operationen in einer Sitzung einmal nach Mathieu und zweimal mit Mundschleimhaut (MSH)-Onlay rekonstruiert. Bei Operationen in mehreren Sitzungen erfolgte bei allen Patienten die Rekonstruktion der Urethra mit Bilden der Urethralplatte mit MSH und späterer Tubularisierung. Zur Deckung des PH wurden ein axialer skrotaler Hautlappen bei 4 Patienten und ein skrotaler Rotationslappen bei 2 Patienten angewandt. Die einzelnen Operationsschritte werden detailliert dargestellt

Ergebnis: Perioperative Komplikationen bis 90 Tage sind nicht aufgetreten. Auch im späteren follow up wurden keine Komplikationen beobachtet.

Schlussfolgerung: Auch bei multipel voroperierten Hypospadie-Patienten ist eine erfolgreiche Rekonstruktion möglich. Die größte Herausforderung sind die persistierende Verkrümmung des Penis und der Verlust der PH. Hier bietet sich die Anwendung von fasziokutanen Skrotalhaut-Lappen als eine gute Lösung an.