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Zusammenhangsanalyse zwischen Steinsubstanz, Patientenalter, Geschlecht und jahreszeitlicher Inzidenz bei Uerdinger Steinpatienten
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Published: | February 15, 2018 |
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Fragestellung: Urolithiasis ist eine häufige Erkrankung mit steigender Prävalenz weltweit. Die Inzidenz der Urolithiasis hängt von geographischen, ethnischen, genetischen, und ernährungsassoziierten Faktoren ab. Die Prävalenz liegt bei 1-5% in Asien, 5-9% in Europa, 13% in Nord Amerika und 20% in Saudi-Arabien. Die Rezidivrate liegt bei über 50% innerhalb von 5-10 Jahren. Wir haben retrospektiv unsere Uerdinger Steinpatienten in Hinblick auf Steinsubstanz, Alter, Geschlecht und jahreszeitlicher Inzidenz untersucht.
Methodik: Retrospektiv wurden die Behandlungsfälle von 113 Patienten untersucht. Die Patienten waren aufgrund von Harnleiter- oder Nierenstein in unserer Abteilung während der letzte 12 Monate behandelt worden. Die Steine wurden entweder mittels Ureterorenoskopie (semirigide oder flexible) oder perkutaner Nephrolitholapaxie (mini PNL) entfernt. Die Patienten wurden nach Alter (20-40 Jahre, 40-60 Jahre und >60 Jahre), dem Geschlecht (männlich und weiblich), der jahreszeitlichen Inzidenz (Winter, Frühling, Sommer, Herbst) und der Steinsubstanz (nach der Steinanalyse: Whewellit, Whedellit, Apatit, Struvit, Harnsäurestein, Zystin und Brushit) analysiert. Mischsteinen nach der vorherrschenden Komponente gewertet.
Ergebnisse: Die Kohorte bestand aus 73 Männern und 40 Frauen. Altersgruppe A (20 - 40 Jahre) umfasste n=25 Patienten, Gruppe B (40-60 Jahre) n=37 Patienten und Gruppe C (>60 Jahre) n=51 Patienten. Die Zusammensetzung der Steinsubstanzen war bei n=Patienten wie folgt: Whewellit (n=78), Whedellit (n=7), Apatit (n=13), Struvit (n=5), Harnsäuresteine (n=7), Zystin (n=1) und Brushit (n=2). Bei 21 Patienten wurden die Steine im Winter diagnostiziert und behandelt, bei 41 im Frühling, bei 10 im Sommer und bei 41 im Herbst. Whewellitsteine traten häufig im Sommer (80%) und in der Altersgruppe B (86%) auf. Seltener traten sie im Herbst (58%) und in der Altersgruppe A (60%) auf. In Gruppe A wurden keine Harnsäuresteine diagnostiziert. Apatit und Struvitsteine traten häufig im Herbst (bzw. 61% und 80%) auf. In Gruppe C wurden keine Brushit- oder Zystinsteine diagnostiziert.
Schlussfolgerung: In unserer Studie waren deutlich mehr Männer als Frauen betroffen und die Mehrheit der Patienten war über 40 Jahre alt. Whewellitsteine traten am häufigsten im Herbst und bei Patienten zwischen 40 und 60 Jahren auf. Die jüngeren Patienten hatten keine Harnsäuresteine und die älteren keine Brushit- oder Zystinsteine.