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64. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie e. V.

22.03. - 23.03.2018, Düsseldorf

Perkutane Nephrolitholapaxie in modifizierter Rückenlage – Erfahrungen nach den ersten 21 konsekutiven Fällen (Single Surgeon Data)

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker O. Jungmann - Malteser Krankenhaus St. Hildegardis, Urologische Klinik Lindenthal, Köln, Germany
  • D. Rohde - Malteser Krankenhaus St. Hildegardis, Urologische Klinik Lindenthal, Köln, Germany

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie. 64. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Düsseldorf, 22.-23.03.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocV 5.2

doi: 10.3205/18nrwgu38, urn:nbn:de:0183-18nrwgu389

Published: February 15, 2018

© 2018 Jungmann et al.
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Einführung: Die klassische Patientenlagerung für eine perkutane Nephrolitholapaxie (PNL) ist eine Bauchlage mit unterfütterter Oberbauchregion. 1990 wurde von Valdivia et.al. für die Punktion des Hohlsystems und auch für die perkutane Behandlung eine leicht angedrehte Rückenlage vorgestellt (1). Bis heute ist das allerdings trotz multipler Publikationen über die Durchführbarkeit und Sicherheit (2, 3) in Deutschland immer noch nicht Standard. Wir berichten über unsere Erfahrungen nach einem Jahr.

Methodik: Von November 2016 bis Oktober 2017 wurden von einem Operateur der Klinik alle seine perkutanen Nephrolitholapaxien (21 Prozeduren) in einer modifizierten Valdivia-Position (Flank-Free-Position) (4) durchgeführt. Die retrograde Darstellung erfolgte ohne Lagerungsänderung über einen Mono-J in 20 Fällen, als Reflux-Pyelogramm über DK und DJ in 1 Fall. Die Punktion erfolgte sonographisch gesteuert und radiologisch kontrolliert. Die Traktgröße (jeweils mit Amplatz-Schaft) betrug 20 Charr in 19 Fällen und 30 Charr in 2 Fällen. Bei sicherer Steinfreiheit wurde auf eine Nephrostomie verzichtet (Tubeless Procedure). Die Daten wurden prospektiv erhoben und als Single-Surgeon Data ausgewertet.

Ergebnisse: Punktion und Bougierung gelang in allen Fällen ohne Veränderung der Lagerung. Steinfreiheit wurde primär in 15 Fällen erreicht, in 2 Fällen erfolgte jeweils an Tag 3 eine Second look PNL. 2 Patienten erhielten eine, 1 Patient zwei Sitzungen ESWL zum Erreichen von Steinfreiheit. Bei einem Patienten mit Harnsäurestein erfolgte eine Chemolitholyse der Reststeine. Die OP Dauer lag im Median bei 94 Minuten (33-169). Komplikationen Clavien-Dindo ≥2° sind nicht aufgetreten. Die postoperative Verweildauer (VWD) betrug Median 3 Tage (2-9). 12 Prozeduren wurden ohne abschließende Einlage einer Nephrostomie (Tubeless) durchgeführt, in diesen Fällen betrug die VWD max. 3 Tage.

Diskussion: Die PCNL hat sich in der genannten Lagerung als gut durchführbar gezeigt. Für den in der PCNL geübten Operateur ist der Umstieg einfach und die Lernkurve kurz. Durch die Rückenlagerung ist der Eingriff insbesondere bei kardial und pulmonal vorerkrankten Patienten auch anästhesiologischerseits gut durchführbar. Der Zeitverlust durch die Umlagerung wird vermieden. Insbesondere der Verzicht auf eine Nephrostomie führt zu einem sehr kurzen postoperativen Aufenthalt, hoher Patientenzufriedenheit und hat bisher bei uns zu keinerlei Komplikationen geführt.

Literatur beim Verfasser