gms | German Medical Science

64. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie e. V.

22.03. - 23.03.2018, Düsseldorf

Roboterassistierte Prostataadenomektomie

Meeting Abstract

  • presenting/speaker S. Papadoukakis - Malteser St. Josephshospital Krefeld, Urologie, Krefeld, Germany
  • A. Schindler - Malteser St. Josephshospital Krefeld, Urologie, Krefeld, Germany
  • W. Arafat - Malteser St. Josephshospital Krefeld, Urologie, Krefeld, Germany
  • M. Horstmann - Malteser St. Josephshospital Krefeld, Urologie, Krefeld, Germany

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie. 64. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Düsseldorf, 22.-23.03.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocV 3.3

doi: 10.3205/18nrwgu20, urn:nbn:de:0183-18nrwgu209

Published: February 15, 2018

© 2018 Papadoukakis et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Fragestellung: Die offene Adenomektomie der Prostata ist, nach der EAU Leitlinie, die chirurgische Therapie der Wahl für Patienten mit vergrößerter Prostata (>80ml) und mittlerer bis schwerer Symptomatik (IPSS>8). Die roboterassistierte Adenomektomie der Prostata wurde erstmals 2008 als minimal invasive Alternative zur offenen Adenomektomie vorgestellt. In diesem Video stellen wir unsere Technik vor.

Methodik: Der Patient ist ein 79 Jahre alter Mann mit rezidivierenden Harnverhalten trotz medikamentöser Therapie mit Dutasterid. Das Prostatavolumen betrug 180ml. Die digital rektale Untersuchung war unauffällig. Der PSA Wert lag bei 6,9ng/ml. Für die Operation wurde der Patient in einer 25° Trendelenburglagerung auf dem Rücken gelagert. Die Operation wurde mit dem vierarmigen Robotersystem im Sidedockingverfahren durchgeführt. Die Harnblase wurde dorsal inzidiert. Nach der Identifizierung der Ostien wurde die Blasenwand evertiert und mit Clips am Peritoneum fixiert. Das Prostataadenom wurde zirkumferentiell inzidiert und bis zum Apex mobilisiert. Abschließend wurde die vordere Kommissur der Prostata durchgetrennt und das Adenom en bloc entfernt. Nach der Enukleation erfolgte die Rekonstruktion des Blasenhalses mit einer 3-0 V-loc Naht. Die Blutstillung der Loge erfolgte mit einzelnen 2-0 Vicryl Nähten. Die Blasenwand wurde in zwei Schichten verschlossen.

Ergebnisse: Insgesamt haben wir 2017 fünf roboterassistierte Adenomektomien bei großen bis sehr großen Prostatae (100-180ml) durchgeführt. Ein transperitonealer Zugang wurde bei vier dieser Patienten bevorzugt. Bei dem ersten Patienten wurde aufgrund eines Zustandes nach Laparotomie ein extraperitonealer Zugang durchgeführt. Eine „bladder dropping“ Technik erwies sich auch bei der transperitonealen Technik als nicht notwendig, da die Blase von dorsal eröffnet wurde. Das Prostataadenom wurde bei manchen Patienten mit einer 1-0 Vicryl Naht über den vierten robotischen Arm herausluxiert. Der intraoperativ gelegte Dauerkatheter wurde am 6. postoperativen Tag nach Zystogramm entfernt. Alle Patienten wurden am 7. postoperativen Tag entlassen. Komplikationen nach Clavien Dindo >II traten nicht auf. Bei Entlassung waren alle Patienten kontinent und hatten einen erhöhten Q-max und reduzierten IPS-Score

Schlussfolgerung: In unserem Robotikzentrum gilt die roboterassistierte Adenomektomie der Prostata für deutlich vergrößerte Prostatae als eine etablierte minimal invasive Alternative zur offenen Prostaadenomektomie.