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Überwachung der regionalen Gewebeoxygenierung mittels Nah-Infrarot-Spektroskopie im frühpostoperativen Verlauf der Hemifontan Operation
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Published: | May 8, 2012 |
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Einleitung: Die Nah-Infrarot-Spektroskopie (NIRS) ermöglicht die kontinuierliche Überwachung der regionalen Gewebeoxygenierung. Wir evaluierten den Einsatz im postoperativen Verlauf nach Hemifontan Operation bei Patienten mit hypoplastischem Linksherzsyndrom.
Methoden: Die zerebrale (cSO2) und somatische (sSO2) Gewebeoxygenierung wurden für 48 Stunden registriert und mit Routineparametern der intensivmedizinischen Überwachung verglichen sowie Veränderungen in Abhängigkeit von postoperativen Komplikationen untersucht.
Ergebnisse: Daten von 28 Patienten wurden analysiert (Operationsalter 2.9 (1.5-10.0) Monate, Operationsgewicht 5.2 ±0.9 kg). Komplikationen lagen in 10 Fällen vor (Pulmonalarterienthrombus: n=4, Pneumothorax: n=2, Rhythmusstörung: n=3, Reanimation: n=1). Die cSO2 stieg von 40 ±10% frühpostoperativ auf 57 ±8% an (p<0.001). Die sSO2 fiel von 77 ±11% auf 68 ±9% (p<0.001). Die cSO2 korrelierte mit dem arteriellen Sauerstoffpartial-druck (pO2, r: 0.414, p<0.001) sowie der arteriellen (SaO2, r: 0547, p<0.001) und der zentralvenösen Sauerstoffsättigung (SvO2, r: 0.693, p<0.001). Die cSO2 und sSO2 sowie SaO2 und SvO2 der ersten 4 post-operativen Stunden waren bei Patienten mit Komplikationen signifikant niedriger (cSO2: 31 ±6% vs. 48 ±8%, p<0.001; sSO2: 72 ±9% vs. 82 ±11%, p=0.025; SaO2: 69 ±9% vs. 78 ±6%, p=0.006; SvO2: 34 ±9% vs. 50 ±14%, p=0.004). In der binär logistischen Regression war eine niedrigere cSO2 als einziger Faktor prädiktiv für das Vorliegen einer Komplikation (Odds Ratio 1.5 [1.06-2.12] pro Erniedrigung um 1%, p=0.021).
Schlussfolgerungen: Die Überwachung der regionalen Gewebeoxygenierung mit NIRS nach Hemifontan Operation erlaubt Rückschlüsse auf die globale Oxygenierung. Niedrige cSO2-Werte im frühpostoperativen Verlauf sind hinweisend auf das Vorliegen einer Komplikation.