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61. Jahrestagung der Norddeutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (NDGKJ)

Norddeutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e. V.

11.05. - 13.05.2012, Kiel

Pharmakologisches fetales kardiovaskuläres Management

Meeting Abstract

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  • R. Eyermann - Kinder- und Jugendmedizin, Kinderkardiologie, Sportmedizin München

Norddeutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin. 61. Jahrestagung der Norddeutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (NDGKJ). Kiel, 11.-13.05.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12ndgkjP2

doi: 10.3205/12ndgkj02, urn:nbn:de:0183-12ndgkj021

Published: May 8, 2012

© 2012 Eyermann.
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Cross-sectional Echokardiographie eröffnet die Option, nichtinvasiv die Evolution von Anomalien während der Gravidität zu detektieren und zu monitoren. Der Fetus wird zunehmend zum Interventionsobjekt. Dies inkludiert den Pharmakaeinsatz via maternale Zirkulation oder direkt in den Fetus, um fetale kardiale Arrhythmien kontrollieren, kongestive Herzinsuffizienz bessern, Inflammation und Infektionen behandeln und pulmonaler Immaturität vorbeugen zu können. Mehr noch, die wachsende Option ultraschall- und fetoskopisch kontrolliert direkt den Fetus mit progressiven Kardiovasculopathien zu intervenieren, vergrößert den Benefit pränataler Detektion kongenitaler Herzerkrankungen.

Prinzipien, Risiken und vorliegende Ergebnisse intrauteriner fetaler Behandlung spezifischer kardialer Arrhythmien werden diskutiert. Im Fehlen generell akzeptierter Guidelines für das Management unterliegen sie kontroversen Expertenmeinungen.

Fetale Arrhythmien: Digoxin Mittel der Wahl zur Behandlung fetaler AV-Reentry-Tachykardien ohne fetalen Hydrops, obwohl einige Zentren potentere und gleich sichere Medikation favorisieren. Zur Konversion von Vorhofflattern in Sinusrhythmus scheint Sotalol Digoxin überlegen zu sein. Im Setting von fetalem Hydrops wird ein Klasse Ic- oder Klasse III-Antiarrhythmikum als Monosubstanz oder in Kombination mit Digoxin zur Behandlung von SVT präferiert, bei besten Outcomes für Amiodaron. Primärer Einsatz von Amiodaron (nicht negativ inotrop) sollte bei schwer kompromittierter fetaler Myokardkontraktilität erwogen werden. Kontrolle der Tachykardiefrequenz oder Konversion in Sinusrhythmus ist in der Mehrzahl der Fälle innerhalb einiger Tage transplazentarer Therapie mit Monosubstanz oder Kombination erreichbar. Nach Arrhythmiekontrolle wird die antiarrhythmische Therapie üblich bis Geburt unter wöchentlichem Monitoring der fetalen Herzfrequenz zur Detektion rekurrierender Arrhythmien fortgeführt.

Falls die SVT spontan nach der Geburt rekurriert oder leicht induzierbar ist, z.B. durch transoesophageale elektrophysiologische Stimulation, wird die antiarrhythmische Therapie üblich mit einem β-Blocker für 6–12 Monate fortgeführt. Bei 1/5 der Neugeborenen persistiert die SVT über das 1. Lebensjahr hinaus. Im Gegensatz dazu ist die postnatale Rekurrence von Vorhofflattern ungewöhnlich, eine antiarrhythmische Langzeitprophylaxe üblich nicht erforderlich.

Fetale Thyrotoxikose: Basis pränataler Behandlung ist die Inhibition der exzessiven fetalen Synthese von Schildrüsenhormonen durch Propylthiouracil und Frequenzkontrolle der fetalen Herzrate durch β-Blockade. Das Risiko fetaler Mortalität und schwerer Komplikationen ist bei unerkannter und unbehandelter Thyrotoxikose hoch.

Immun-bedingter fetaler AV-Block: Das Outcome von Feten mit AV-Block III kann signifikant durch transplazentares antiinflammatorisches und β-sympathikomimetisches Management verbessert werden: Survival: 5/6 der Feten mit isoliertem AV-Block III und HF <55/min.