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Von der Crew zum Team
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Published: | November 12, 2013 |
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Einleitung: HEMS (Helicopter Emergency Medical Service) ist eine hochkomplexe Aufgabenstellung die spezialisierte Felder wie die präklinische Notfallmedizin mit der Luftfahrt vereint. Die damit verbundenen Herausforderungen können nur von Experten gelöst werden, die sich selbst als ein Team definieren und von außen als solche erkennbar sind. Aber viel wichtiger als das Selbstverständnis sind schlussendlich die Konsequenzen. Welche Performance selbst in schwierigen Situationen im Dienst der anvertrauten Patienten abgeliefert werden kann.
Ausgangssituation: Die Unterscheidung von Crew und Team ist speziell im Fall der Flugrettung keine rein semantische. Per Gesetzesdefinition sind nicht alle Teamitglieder auch Crew. Der Notarzt als wichtige Schlüsselfachkraft vieler Flugrettungssysteme wird als medizinischer Fluggast oder Medical Passenger bezeichnet. Vergleicht man die Systeme in Europa und der Welt, führt dies in der praktischen Umsetzung auch zu unterschiedlichen Lösungsansätzen bei der Teamgestaltung. Darüber hinaus wissen wir in HEMS immer noch zu wenig über unser eigenes Tun und dessen Konsequenzen. So sind zum Beispiel in der präklinischen Notfallmedizin noch viele Fragen über das eingesetzte Personal und die zielführende Qualifikation nicht suffizient beantwortet.
Lösungsansätze: Strukturierte Aufnahmeverfahren (Selektion) beim Einstieg in die Flugrettung sind wichtige, aber in vielen Organisationen noch vernachlässigte Tools. Nicht jeder ist für die Arbeit in der Flugrettung geeignet. Unter der gegebenen Hypothese das HEMS eine hochkomplexe Aufgabe ist und nur im Team zufriedenstellend und sicher bewältigt werden kann, gilt es zu sagen – nicht jeder ist für die Teamarbeit geeignet. Dies trifft auch speziell auf die Bereiche der präklinischen Notfallmedizin und der Hubschrauberluftfahrt zu.
Interdisziplinäre Schnittmengen bei den Kompetenzen sind eine Voraussetzung für erfolgreiche Teaminteraktion und -integration. Es braucht eine Ebene mit gemeinsamen Nennern, damit Austausch und Anschluss stattfinden, und ein Teamempfinden im Sinne des WIR-Gefühls entstehen kann. Hierbei kommt dem gemeinsamen Training (z.B.: Aeromedical CRM) eine wesentliche Bedeutung zu.
Nicht zu vergessen sind systemische Ansätze (z.B.: Prozessgestaltung, Materialbeschaffung, Dienstplanung) in denen der Teamaspekt im Fokus steht, und so auf der Managementebene dazu beigetragen werden kann, einen Unterschied zu machen.