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10. Kongress für Infektionskrankheiten und Tropenmedizin (KIT 2010)

Deutsche Gesellschaft für Infektiologie,
Deutsche AIDS-Gesellschaft,
Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin und Internationale Gesundheit,
Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Chemotherapie

23.06. - 26.06.2010, Köln

Prognostischer Wert von kardiovaskulären und inflammatorischen Biomarkern für die Kurz- und Langzeitmortalität bei Patienten mit ambulant erworbener Pneumonie

Prognostic value of cardiovascular and inflammatory biomarkers for short- and long-term mortality in patients with community acquired pneumonia

Meeting Abstract

  • S. Krüger - Universitätsklinikum RWTH Aachen, Medizinische Klinik I, Aachen, Germany
  • J. Kunde - Brahms AG, Forschungsabteilung, Hennigsdorf, Germany
  • R. Marre - Universitätsklinikum Ulm, Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene, Ulm, Germany
  • N. Suttorp - Charite, Humboldt Universitätsklinik, Innere Medizin/Infektiologie, Berlin, Germany
  • T. Welte - Medizinische Hochschule, Hannover, Klinik für Pneumologie, Hannover, Germany
  • CAPNETZ Studiengruppe

10. Kongress für Infektionskrankheiten und Tropenmedizin (KIT 2010). Köln, 23.-26.06.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. DocP38

doi: 10.3205/10kit094, urn:nbn:de:0183-10kit0940

Published: June 2, 2010

© 2010 Krüger et al.
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Hintergrund: In den letzten Jahren zeigten neue inflammatorische und kardiovaskuläre Biomarker viel versprechende Ergebnisse zur Beurteilung der Kurz- und Langzeit-Prognose bei ambulant erworbener Pneumonie (AEP). Auch für den unspezifischen Prognosemarker Adrenomedullin gibt es ermutigende Daten. In einem Kollektiv sollten nun alle relevanten neuen Marker zur Prognoseabschätzung validiert werden.

Methoden: Es wurden 481 Pat mit AEP eingeschlossen. Bei allen Pat wurden die inflammatorischen Marker CRP, Leukozyten und Procalcitonin (PCT), die kardiovaskulären Marker pro-atrial natriuretisches Peptid (proANP), pro-Arginin-Vasopressin (proAVP), pro-Endothelin-1 (proET1) und der unspezifische Prognosemarker pro-Adrenomedullin (proADM) bestimmt. Es erfolgte ein 28d und ein 180d follow-up.

Ergebnisse: Nach 28d waren 18 (3,7%) der Pat verstorben, nach 180d 28 (5,8%) Pat. Bei Pat, die im 28d bzw. 180d follow-up starben, waren proANP, proAVP, proET1, PCT und proADM bei Aufnahme höher verglichen mit Überlebenden. In der ROC-Analyse für das 28d und 180d Überleben war die AUC für proADM (0,85 und 0,82), proANP (0,81 und 0,78), proAVP (0,79 und 0,74) und proET1 (0,79 und 0,78) signifikant überlegen verglichen mit den inflammatorischen Markern PCT (0,66 und 0,64), CRP (0,64 und 0,62) und Leukozyten (0,66 und 0,62). In der multivariablen Cox proportional-hazards Regressionsanalyse war proADM der stärkste Prädiktor der Kurz- und Langzeit-Mortalität.

Schlussfolgerungen: Der unspezifische Prognosemarker proADM ist der stärkste Prädiktor sowohl für die 28d als auch für die 180d Mortalität der AEP, dicht gefolgt von den kardiovaskulären Biomarkern proANP, proAVP und proET1. Inflammatorische Marker sind hinsichtlich der Prognosebeurteilung sehr viel schlechter, auch wenn sie routinemäßig in der Diagnostik eingesetzt werden. Deshalb sollten auch kardiovaskuläre Marker oder das proADM in die Diagnostik der AEP implementiert werden um Risikopatienten besser zu identifizieren.