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11. Symposium Health Technology Assessment

Deutsche Agentur für HTA des DIMDI – DAHTA

17. - 18.03.2011, Köln

Bedeutung der Bedingungen und Regelungen in der Arbeitswelt für die Gesundheit

Meeting Abstract

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  • Eleftheria Lehmann - Landesinstitut für Gesundheit und Arbeit NRW, Düsseldorf

11. Symposium Health Technology Assessment. Köln, 17.-18.03.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11hta21

doi: 10.3205/11hta21, urn:nbn:de:0183-11hta210

Published: March 16, 2011

© 2011 Lehmann.
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Abstract

Zum Verständnis der Wechselbeziehungen zwischen der Gesundheit des Menschen und seiner Lebens- und Arbeitsbedingungen haben mehrere wissenschaftliche Ansätze beigetragen. In umfassenden Langzeitstudien ließen sich auf der Basis dieser Ansätze unter Berücksichtigung des multifaktoriellen Belastungsgeschehens unterschiedliche Krankheits- und Sterberisiken erklären. Wesentlich ist die Erkenntnis, dass sowohl soziale Benachteiligungen als auch berufliche Belastungen im Erwachsenenalter zu den unterschiedlichen Gesundheitsrisiken führen.

In den entwickelten Industrieländern haben diese Studienergebnisse die Gesundheitspolitik und Rechtsetzung erheblich beeinflusst. Auch für die EU-Mitgliedsstaaten ist der Gesundheitsschutz in der Arbeitswelt ein wichtiges Ziel der gemeinsamen Arbeits- und Sozialpolitik und im europäischen und nationalen Recht – in Deutschland vor allem in den Arbeitsschutzvorschriften – fest verankert. Internationale Studien und Vergleichsdaten z.B. der OECD zeigen, dass trotz gemeinsamer Regelungen für den Gesundheitsschutz in einigen EU-Ländern die Menschen gesünder und länger leben als in Deutschland. Diese Feststellung gibt weder Auskunft über die Wirkung gesundheitlicher Aktivitäten auf politischer oder betrieblicher Ebene noch bietet sie Erklärungsansätze für mögliche Ursachen und ist als Antwort auf die Frage nach der Bedeutung der Bedingungen und Regelungen in der Arbeitswelt für die Gesundheit unzureichend.

Systematische Wirkungsmessungen gesetzlicher Regelungen im Arbeitsschutz finden in Deutschland nicht statt. Aussagen über die Qualität der Arbeitswelt werden anhand von Monitoringdaten (Befragungen und regelmäßige Statistiken) getroffen. Am Beispiel Nordrhein-Westfalens wird – gestützt auf die vorliegenden Daten einer umfassenden landesweiten Gesundheitsberichterstattung und anderer Quellen – die gesundheitliche Entwicklung der Bevölkerung mit Betonung auf die Erwerbspersonen dargestellt. Die erkennbaren gesundheitlichen Ungleichheiten in der Arbeitswelt erfordern in stärkerem Maße die dauerhafte Einführung von Maßnahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung.