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10. Symposium Health Technology Assessment

Deutsche Agentur für HTA des DIMDI – DAHTA

18.03. - 19.03.2010, Köln

Visionen und Realität von HTA

Meeting Abstract

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  • Jürgen Fritze - Verband der privaten Krankenversicherung e.V., Köln

10. Symposium Health Technology Assessment. Köln, 18.-19.03.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10hta05

doi: 10.3205/10hta05, urn:nbn:de:0183-10hta058

Published: March 16, 2010

© 2010 Fritze.
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Abstract

HTA soll rationale, evidenzbasierte medizinische Entscheidungen ermöglichen, um gerechte Versorgung bei Kosteneffektivität in der Medizin sicherzustellen. HTA ist unparteiisch, transparent, systematisch, bürger-/patientenzentriert. HTA berücksichtigt neben der best-verfügbaren Evidenz zu allen Gesundheitstechnologien (also Prävention, Rehabilitation, Impfungen, Arzneimittel, Medizinprodukte, konservativ-medizinische und chirurgische Prozeduren, Versorgungssysteme) die rechtlichen, sozialen und ethische Implikationen der Verbreitung, Organisation und Anwendung von Gesundheitstechnologien, um beste Praxis im Interesse von Qualität, Sicherheit und Effizienz der Versorgung zu fördern.

DAHTA-DIMDI ist im internationalen Vergleich recht jung (2000). DAHTA gehört dem International Network of Agencies for Health Technology Assessment (INAHTA) mit 46 Mitgliedsagenturen aus 26 Ländern sowie dem European network for Health Technology Assessment (EUnetHTA) an. Zum Wesen des HTA gehört die internationale Kooperation, auch im Interesse der Effizienz.

DAHTA hat seit 2000 jährlich etwa 12 HTA-Berichte erstellt, kumuliert bis 2009 132; dabei wurden 193 Themenvorschläge mangels Relevanz oder Ressourcen nicht umgesetzt. Die DAHTA-Website wird etwa 30.000-mal im Monat besucht, mit etwa 16.000 Downloads, darunter führend „Minimal-invasive Verfahren zur Behandlung des Bandscheibenvorfalls“ (2005).

Organisation, Kompetenzen und Ausstattung von HTA-Agenturen variieren international beträchtlich. Gemäß EUnetHTA Handbook on Health Technology Assessment Capacity Building (10/2008) entspricht DAHTA grundsätzlich den EUnetHTA-Empfehlungen. Das gilt auch für den HTA-Prozess von der Themenauswahl bis zur Implementierung. DAHTA gehört zu den etwa 50%, die einem systematischen Priorisierungsverfahren (Delphi) bei der Themenauswahl folgen, dessen Methodik evidenzbasierter Fortentwicklung bedarf. Wie sich das Themenprofil bei DAHTA international vergleicht, ist nicht ohne weiteres erkennbar. International führen Arzneimittel gefolgt von medizinischen Verfahren und Medizinprodukten. Im internationalen Vergleich fällt auf, dass DAHTA über HTA-Berichte hinaus wenig andere Produkte und Dienstleistungen liefert. Inwieweit DAHTA im internationalen Vergleich die Adressaten von HTA erreicht, ist nicht erkennbar.

Besondere Qualität von DAHTA liegt in der Unabhängigkeit als staatliches Institut. Als Visionen ergeben sich: HTA-Themen werden stärker wissenschaftlich fundiert und wertebasiert priorisiert, HTA-Berichte liegen zu „allen“ Versorgungsfragen anwendbar auf das deutsche Gesundheitswesen vor und werden auch international genutzt, spiegeln „tagesaktuell“ die Evidenz wider, beeinflussen nachweislich politischen Entscheidungen und das Handeln aller anderen Stakeholder einschließlich der Bürger/Patienten. Sie beeinflussen nachweislich die Forschung. HTA-Prozess und HTA-Impact werden vermehrt evaluiert und systematisch optimiert (PDCA-Zyklus), das Networking mit internationalen HTA-Organisationen wird stärker erkennbar, auch als Benchmarking der HTA-Organisationen.