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8. Symposium Health Technology Assessment

Deutsche Agentur für HTA des DIMDI – DAHTA@DIMDI

18. - 19.10.2007, Köln

Zwischenergebnisse des HTA-Berichtes "Pflegerische Versorgungskonzepte für Personen mit Demenzen: Vergleich von Outcomes und Kosten"

Meeting Abstract

  • corresponding author Nina Rieckmann - Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie, Charité - Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland
  • author Christoph Schwarzbach - Forschungsstelle für Gesundheitsökonomie und Gesundheitssystemforschung, Leibniz Universität Hannover, Hannover, Deutschland
  • Stephanie Roll - Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie, Charité - Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland
  • Christoph Vauth - Forschungsstelle für Gesundheitsökonomie und Gesundheitssystemforschung, Leibniz Universität Hannover, Hannover, Deutschland
  • Stefan N. Willich - Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie, Charité - Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland
  • Wolfgang Greiner - Gesundheitsökonomie und Gesundheitsmanagement, Universität Bielefeld, Bielefeld, Deutschland

Deutsche Agentur für Health Technology Assessment des Deutschen Instituts für Medizinische Dokumentation und Information. 8. Symposium Health Technology Assessment. Köln, 18.-19.10.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07hta18

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/hta2007/07hta18.shtml

Published: October 12, 2007

© 2007 Rieckmann et al.
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Outline

Abstract

Einleitung: In Deutschland leiden derzeit ca. eine Million Menschen an einer Demenzerkrankung; aufgrund der demographischen Entwicklung ist damit zu rechnen, dass bis zum Jahr 2050 ein Anstieg auf zwei Millionen Betroffene zu verzeichnen ist. Die Lebensqualität der Betroffenen und auch der Pflegenden ist vor allem durch Kernsymptome wie Gedächtnis- und Orientierungsstörungen oft sehr stark beeinträchtigt. Pharmakologische Therapien allein sind derzeit keine Alternative, da bisher allenfalls die Verzögerung von kognitiven Abbauprozessen belegt zu sein scheint. Aus diesem Grund ist die optimale pflegerische Versorgung von Personen mit einer Demenz nach wie vor die beherrschende Frage. Der vorliegende HTA soll die Effektivität und wenn möglich auch die Wirtschaftlichkeit verschiedener pflegerischer Konzepte in der Demenzpflege evaluieren. Im Rahmen des Symposiums sollen Teile des sich noch in der Bearbeitung befindlichen HTA-Berichts bereits vorab vorgestellt werden.

Material und Methode: Auf der Basis von vorab per Handrecherche identifizierten Übersichtsarbeiten wurden 21 pflegerische Konzepte zur Bewertung ausgewählt, für die eine systematische elektronische Datenbankrecherche erarbeitet wurde. Zusätzlich wurden sieben Forschungseinrichtungen angeschrieben, um auch über sich in Publikation befindliche Studien informiert zu sein. Eingeschlossen wurden deutsch- und englischsprachige Randomisierte Kontrollierte Studien (RCTs) ab 1997 mit einer Mindestfallzahl von 30 Probanden. Die systematische qualitative Bewertung der medizinischen Studien erfolgt auf Basis der DIMDI Checklisten sowie den Kriterien für randomisierte klinische Studien nach Jadad. Die Bewertung der ökonomischen Studien erfolgte anhand der Checklisten zur Beurteilung der methodischen Qualität gesundheitsökonomischer Verfahren sowie den Anforderungen an gesundheitsökonomische Publikationen des Centre for Reviews and Dissemination des NHS an der Universität York, UK.

Vorläufige Ergebnisse: Die Datenbankrecherche ergab 3271 Treffer. Nach dem Erst-Screening wurden 498 medizinische, 213 ökonomische und 18 ethische/juristische Arbeiten zur Volltextansicht ausgewählt. Insgesamt wurden 43 RCT identifiziert. Exemplarisch werden die qualitativen Ergebnisse für die „Ergotherapie“ vorgestellt. Insgesamt wurden fünf Publikationen zu vier RCTs identifiziert. Die Anzahl der Probanden mit leichter bis mittelschwerer Demenz reichte von 37 bis 255. Die Interventionen fanden im häuslichen Setting statt. Der längste Follow-Up war sechs Monate. Drei von vier Studien fanden positive Effekte im Bereich Alltagskompetenzen, wohingegen Verhaltensprobleme und Aktivitätsfrequenz unverändert blieben. Im Bereich der Gesundheitsökonomie finden sich keine vollständigen Evaluationen. Drei Studien liefern lediglich rudimentäre ökonomische Informationen für den betrachteten Bereich, wobei keine der Studien dazu geeignet ist, die Forschungsfragen sicher zu beantworten.

Schlussfolgerungen: In den klinischen Studien wurden unterschiedliche klinische Endpunkte bewertet, so dass ein Vergleich der Studien erschwert ist. Zudem ist die Aussagekraft der Studien aufgrund von kurzen Beobachtungszeiträumen oder Problemen bei der Übertragbarkeit der Ergebnisse auf den deutschen Versorgungsraum eingeschränkt. Aufgrund der methodischen Schwächen der wenigen gefundenen ökonomischen Studien lassen sich keine Aussagen bzgl. der Kosten-Effektivität einer Pflegestrategie machen.