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Pränatale Programmierung der Hypertonie bei Weißbüschelaffen (EUPEAH): Studiendesign und erste Ergebnisse
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Published: | August 8, 2006 |
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Die Ursachen der primären arteriellen Hypertonie sind vielfältig. Neue Studien belegen, daß Patienten mit Hypertonie eine verminderte Nephronenzahl verglichen mit Normotensiven besitzen. In Tierstudien konnte zudem eine Hypertonieinduktion mit verminderter Nephronenzahl durch eine pränatale Mangelernährung oder Glukokortikoidgabe beobachtet werden.
Ziel dieses Projektes ist es, diesen möglichen Zusammenhang in nicht-humanen Primaten als Teil des EUPEAH-Projektes (Glucocorticoid Hormone Programming in Early Life and its Impact on Adult Health) zu untersuchen.
45 Weißbüschelaffen werden in den folgenden Gruppen untersucht: A) „Early Dex" Gruppe (ED): Mütterliche Gabe von 5 mg Dexamethason am Ende des 1. Trimesters, B) „Late Dex" Gruppe (LD): Mütterliche Gabe von 5 mg Dexamethason am Ende des 2. Trimesters und C) Kontrollgruppe (KG). Neben der Auswertung der Geburtsdaten und regelmäßigen Blutdruckmessungen sollen differentiell exprimierte Gene mittels Microarray- und Proteom-Analysen im Urin, Serum und Nierengewebe (Biopsien) identifiziert und longitudinal untersucht werden. Nach Abschluss der Studie soll die Nephronenzahl in den Nieren bestimmt werden.
Untersucht wurden jeweils 15 Affen. Das Gewicht der Muttertiere zeigte sich in der „Late-Dex" Gruppe signifikant niedriger als in den beiden Vergleichsgruppen (Median (25%-75%): KG: 470g (422,5-502,5), ED: 462g (419-468,5), LD: 402g (372-456)) . Kein Unterschied fand sich hingegen im Geburtsgewicht (Median (25%-75%): KG: 30,9g (29,6-32,5), ED: 29,6 (28,6-30,8), LD: 31,6 (28,8-34,5)). Ebenso zeigen sich bisher keine Unterschiede bzgl. Proteinurie, Aldosteronwerten im Urin sowie dem arteriellen Blutdruck in den ersten sechs Monaten postnatal.
Diese präliminären Ergebnisse von EUPEAH zeigen keine signifikanten Unterschiede in den Untersuchungsergebnissen. Der Effekt von Dexamethason ist aber durch ein vermindertes mütterliches Gewicht am Tage der Geburt belegt. Der weitere Verlauf wird zeigen, ob eine arterielle Hypertonie induziert werden konnte.