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29. Wissenschaftlicher Kongress der Deutschen Hochdruckliga

Deutsche Hochdruckliga e. V. DHL ® - Deutsche Hypertonie Gesellschaft Deutsches Kompetenzzentrum Bluthochdruck

23. bis 25.11.2005, Berlin

Augmentation korreliert zu SCORE

Meeting Abstract

  • J. Baulmann - Medizinische Poliklinik der Universität Bonn (Bonn, D)
  • S. Uen - Medizinische Poliklinik der Universität Bonn (Bonn, D)
  • R. Düsing - Medizinische Poliklinik der Universität Bonn (Bonn, D)
  • H. Vetter - Medizinische Poliklinik der Universität Bonn (Bonn, D)
  • T. Mengden - Medizinische Poliklinik der Universität Bonn (Bonn, D)

Hypertonie 2005. 29. Wissenschaftlicher Kongress der Deutschen Hochdruckliga. Berlin, 23.-25.11.2005. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc05hochP108

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Published: August 8, 2006

© 2006 Baulmann et al.
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Text

Einleitung: Augmentation quantifiziert die Pulwellen-Reflexion, ist ein direktes Maß für Gefäßalter, ein indirektes Maß für arterielle Gefäßsteifigkeit und in definierten Patientenkollektiven eng verknüpft mit kardiovaskulärem Risiko. Ein weiteres indirektes Maß für Gefäßsteifigkeit ist die Blutdruckamplitude (PP). Anhand der kürzlich für Deutschland aktualisierten SCORE-Risko-Tabelle kann die statistische 10-Jahreswahrscheinlichkeit, an einem primären kardiovaskulären Ereignis zu versterben, abgelesen werden. Im Rahmen einer Reihenuntersuchung an 244 Freiwilligen wurde überprüft, ob Augmentation und PP mit SCORE korrelieren.

Material und Methoden: Bei 136 Frauen und 108 Männern im Alter von 36-69 Jahren wurde zur Einordnung in die SCORE-Deutschland-Tabelle Gesamtcholesterin, systolischer Blutdruck, Alter, Geschlecht und Raucherstatus bestimmt. Zusätzlich wurde mit SphygmoCor (AtCor Medical, Sydney) der Augmentations-Druck applanationstonometrisch bestimmt. Die statistische Analyse erfolgte geschlechtsspezifisch nach Pearson.

Ergebnisse: Die Korrelation der Augmentation zu SCORE ist hochsignifikant, für Frauen r=0,46 und für Männer r=0,50 (p<0,001). Die zuvor beschriebenen Korrelationen von Augmentation zu Alter, systolischem Blutdruck und PP (r=0,509) bestätigten sich. PP zu SCORE war bei Frauen mit r=0,432 und bei Männern mit r=0,458 ebenfalls hoch signifikant.

Schlussfolgerung: 1. Die Bestimmung der Augmentation mittels SphygmoCor in einer breit angelegten ambulanten Reihenuntersuchung ist problemlos durchführbar.

2. Augmentation als Maß des Gefäßalters korreliert mit der statistischen 10-Jahreswahrscheinlichkeit eines tödlichen kardiovaskulären Ereignisses. Die Bestimmung der Augmentation birgt ein großes klinisches Potential zur kardiovaskulären Risikostratifizierung.

3. Blutdruckamplitude zeigte sich auch hier als Maß kardiovaskulären Risikos.

4. Die unterschiedliche pathologische Aussagekraft von Augmentation und PP müssen weitere Studien aufzeigen.