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Stand und Zukunft des Belegarztsystems in der Bundesrepublik Deutschland
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Published: | December 5, 2017 |
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Die medizinische Versorgung in der Bundesrepublik weist als Besonderheit eine sektorale Trennung zwischen der ambulanten und stationären Versorgungsebene auf. Während die ambulante Patientenversorgung v.a. durch freiberufliche, niedergelassene Ärzte erfolgt, wird die stationäre Behandlung überwiegend durch angestellte Ärzte gewährleistet. Eine Verzahnung der ambulanten und stationären Versorgung mit durchgehendem Facharztstandard ist ein Wesensmerkmal des Belegarztwesens. Das Belegarztwesen in der Bundesrepublik weist mit etwa 4906 Belegärztinnen und Belegärzten in 2016 eine zahlenmäßig rückläufige Entwicklung auf (2007: 5982 belegärztlich tätige Kollegen, Quelle: KBV). Dieser Trend verstärkt sich noch in Relation zur stattgehabten Zunahme der Facharztdichte. Belegärzte betreuen bundesweit etwa 60.000 Krankenhausbetten. Schwerpunktdisziplinen sind in abnehmender Reihenfolge die HNO-Heilkunde, die etwa 25% der Belegärzte stellt, die Gynäkologie und Geburtshilfe, Orthopädie, Augenheilkunde und Urologie. Der Prozess, Belegabteilungen in Hauptabteilungen umzuwandeln, wurde in den Bundesländern unterschiedlich umgesetzt.
Zuletzt wurde der Vorsitzenden der Kassenärztliche Bundesvereinigung mehrfach dahingehend zitiert, dass die Stärkung eines funktionierenden Belegarztwesens die übergroße Krankenhausdichte und die hohen Bettenkapazitäten sinnvoll reduzieren und zum Anderen die fachärztliche Situation abseits der großen Zentren verbessern könnte.
Der Vortrag gibt einen Überblick über die Belegarztsituation speziell in Rheinland Pfalz und die Entwicklungen in den letzten Jahren sowie einen Ausblick über die aktuellen Planungen und Überlegungen.