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101. Jahrestagung der Vereinigung Südwestdeutscher Hals-Nasen-Ohrenärzte

22. - 23.09.2017, Koblenz

10 Jahre Erfahrung mit dem Mittelohrimplantat "Vibrant Soundbridge" bei Schalleitungsschwerhörigkeit

Meeting Abstract

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  • E. Benicchi - HNO Klinik, Katholisches Klinikum Koblenz-Montabaur, Koblenz, Deutschland
  • corresponding author Jan Maurer - HNO Klinik, Katholisches Klinikum Koblenz-Montabaur, Koblenz, Deutschland

Vereinigung Südwestdeutscher Hals-Nasen-Ohrenärzte. 101. Jahrestagung der Vereinigung Südwestdeutscher Hals-Nasen-Ohrenärzte. Koblenz, 22.-23.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17hnosw09

doi: 10.3205/17hnosw09, urn:nbn:de:0183-17hnosw099

Published: December 5, 2017

© 2017 Benicchi et al.
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Seit 2004 bis Oktober 2016 diesen Jahres wurden in unserer Klinik 126 Patienten mit implantierbaren Hörsystemen versorgt, davon 42 Patienten mit anderen Hörsystemen. 82 erhielten ein Vibrant Soundbridge System, 15 davon mit der klassischen Indikation einer sensorineuralen Schwerhörigkeit und 67 mit der Indikation für gemischten Hörverlust. Dabei erfolgte die Ankopplung des Ferromagnetischen Wandlers (FMT) über die Ossicula, über das ovale Fenster, über das runde Fenster und 2 x über ein drittes Fenster an der Cochlea.

Die OP-Indikationen war bei 47/67 Patienten mehrfache Voroperation mit unbefriedigendem Hörergebnis und /oder persistierender Otorrhoe. Bei 14/67 Patienten lag eine Mittelohr-Missbildung vor, bei 6/67 Patienten bestand eine andere Indikation (HG Unverträglichkeit, Patientenwunsch). Bei 24 Ohren bestand eine intakte oder rekonstruierte hintere Gehörgangswand. 37 Patienten hatten feuchte oder trockene Radikalhöhlen, 4 eine Gehörgangsatresie und 2 eine ausgeprägte Gehörgangsstenose.

Der FMT wurde in 37 Fällen am runden Fenster angesetzt, 8 mal am Steigbügel, 12 mal am Amboß , 8mal an der Fußplatte und 2 mal an einem „Dritten“ Cochleafenster. Zur Stabilieierung des FMT an der jeweiligen Ankopplungsstelle wurde Faszie oder Perichondrium, Knorpel, Fibrinkleber und Zement meist in Kombinationen verwendet oder vorgefertigte Kuppler.

Die Ergebnisse der postoperativen Audiometrie ergaben einen funktioneller Hörgewinn von 36dB zwischen 0,5 und 4kHz. Die prä- und postoperativen Knochenleitungsschwellen blieben unverändert. Auch in der Sprachaudiometrie ist für die Patienten mit der VSB ein deutliche Verbesserung des Hörvermögens zu erkennen sowohl beim Einsilberverständnis bei 65 dB mit und ohne Störschall als auch beim maximalen Einsilberverständnis. Für die 32 Patienten, die Hörgeräte hatten, ist ebenfalls noch eine Verbesserung erkennbar. Zu beachten ist aber, dass insgesamt nur 16 Patienten überhaupt regelmäßig ihre Hörgeräte benutzen konnten.

Damit zeigt sich VSB bei akzeptabler Komplikationsrate als ein sehr flexibel und zuverlässig einsetzbares Hörsystem für ein breites Spektrum von Patienten mit kombinierten oder Schalleitungsstörungen unterschiedlicher Genese. Die audiologischen Ergebnisse der OP sind zuverlässig und stabil. Die postoperative Patientenzufriedenheit ist außerordentlich hoch. Die Komplikationsrate ist niedrig bei ausgezeichneter Kontrolle der postoperativen inflammatorischen Prozesse.