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94th Annual Meeting of the Southwest German Association of Otorhinolaryngologists

17. - 18.09.2010, Eltville im Rheingau

Erfassung des Beschwerdeverlaufs von unterschiedlich immuntherapierten Pollen-Allergikern mithilfe eines einfachen Life-Quality-Medication-Questionnaire

Meeting Abstract

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Vereinigung Südwestdeutscher Hals-Nasen-Ohrenärzte. 94. Jahrestagung der Vereinigung Südwestdeutscher Hals-Nasen-Ohrenärzte. Eltville im Rheingau, 17.-18.09.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10hnosw26

doi: 10.3205/10hnosw26, urn:nbn:de:0183-10hnosw266

Published: August 2, 2010

© 2010 Reiber et al.
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Hintergrund: Die allergenspezifische Immuntherapie gilt derzeit als der einzige causale und damit beste Weg, eine Pollen-Allergie zu behandeln. Der Allergologe steht vor der Aufgabe, für seine therapiebedürftigen Patienten ein geeignetes Präparat/ Konzept auszuwählen. Inwiefern diese Auswahl richtig war, bleibt jedoch vielfach ungeprüft, denn der niedergelassene Allergologe besitzt aktuell keinen verlässlichen Parameter zur Therapieverlaufs- bzw. Therapieerfolgs-Kontrolle. Wir stellten uns die Frage, inwiefern ein einfacher LQMQ dazu dienen könnte, das SIT-Monitoring zu verbessern.

Methoden: Wir analysierten LQMQ-Daten von Frühblüher-Pollen-Allergikern, welche im Herbst/Winter 2009/2010 erstmals eine Frühblüher-SCIT erhielten. Bei den Patienten wurde ein baseline-LQM-Score für die (noch nicht allergenspezifisch immuntherapierte) Saison 2009 erhoben. Die Patienten wurden mit 4 unterschiedlichen Therapie-Allergenen behandelt. Nach der Pollenflugsaison 2010 füllten die Patienten erneut den Fragebogen aus, um die zurückliegende Saison zu bilanzieren. Diese neuen LQM-Scores (für 2010) wurden mit den Score-Ausgangs-Werten (für 2009) verglichen.

Ergebnisse: Insgesamt wurden die Daten von 70 Patienten erfasst. Die Patienten wurden mit Baumpollen-Therapieallergenen der Präparategruppen ALKdepotSQ®, Avanz®, Depiquick® und Purethal® behandelt. Alle Therapiekonzepte konnten bei einzelnen Patienten eine Beschwerdebesserung erzielen. Allerdings fielen die Veränderungen konzept-/ therapieallergenspezifisch heterogen aus. Am häufigsten gaben Patienten der ALKdepotSQ®-Gruppe an, von der SCIT zu profitieren. Nur wenige Patienten der beiden Allergoid-Gruppen dokumentierten einen deutlichen Benefit.

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse zeigen, dass SCIT-Patienten bereits nach wenigen SCIT-Behandlungsmonaten bzw. einem präsaisonalen Behandlungszyklus Verbesserungen ihrer Symptomatik und damit Lebensqualität wahrnehmen können. Diese lassen sich in einer entsprechenden Verbesserung ihres Life-Quality-Medication-Score ablesen. Durch die therapiebegleitende LQM-Dokumentation mit dem ABFB wird das SIT-Monitoring standardisiert und eine verbesserte Vergleichbarkeit der Aufzeichnungen/ erhobenen Daten erreicht. Die durch den LQMQ verbesserte SIT-Dokumentation erleichtert dem Allergologen darüber hinaus, seine Therapie(-allergen)-Entscheidung zu begründen und auf etwaige Fragen und Ansprüche des Patienten oder Dritter (Regressforderungen etc.) zu reagieren.