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94th Annual Meeting of the Southwest German Association of Otorhinolaryngologists

17. - 18.09.2010, Eltville im Rheingau

Verbesserung der Allergiediagnostik durch Bestimmung von Immunglobulin E aus dem Nasensekret

Meeting Abstract

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Vereinigung Südwestdeutscher Hals-Nasen-Ohrenärzte. 94. Jahrestagung der Vereinigung Südwestdeutscher Hals-Nasen-Ohrenärzte. Eltville im Rheingau, 17.-18.09.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10hnosw10

doi: 10.3205/10hnosw10, urn:nbn:de:0183-10hnosw101

Published: August 2, 2010

© 2010 Hofer et al.
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Hintergrund: In der Diagnostik der Typ I-Allergien stellen die quantitative Bestimmung des Immunglobulin E (IgE)-Spiegels im Serum und die Pricktestung die am häufigsten gewählten Methoden dar. Ausgehend von diskrepanten Ergebnissen der IgE-Spiegel, des Pricktestes und/oder der nasalen Provokation werden in dieser Arbeit Serum- und nasale IgE-Spiegel mit der Frage der Verbesserung der Allergiediagnostik verglichen.

Methoden: Insgesamt wurden 175 Patienten mit dem Verdacht auf eine saisonale oder perenniale allergische Rhinitis mit positiver Reaktion im Pricktest hinsichtlich ihrer IgE-Spiegel im Serum und im Nasensekret untersucht und durch eine nasale Provokation verifiziert. Die Probensammlung erfolgte mit Schaumstofftupfern, die in die Nasenhaupthöhlen eingebracht wurden.

Ergebnisse: Die Gesamt-IgE-Spiegel zeigten eine gute Korrelation vom Serum zum Sekret und wiesen ein Mengenverhältnis zwischen Nasensekret und Serum von 35% auf. Im Vergleich der spezifischen IgE-Spiegel fanden sich deutlichere Korrelationen für Lieschgras- und Birkenpollen sowie die Hausstaubmilben. Für die beiden bestimmten Pollenarten fanden sich im Mittel 45%/43% der IgE-Konzentration im Nasensekret gegenüber dem Serum, für die Milben D. pteronyssinus und D. farinae waren es 13%/12%. Nach Festlegung der prozentual reduzierten Cut-off-Grenzen für das Nasensekret entsprechend der RAST-Klasse 2 im Serum zeigten sich für die Bestimmungen aus dem Nasensekret gegenüber der Provokation signifikante Steigerungen der Sensitivität bei etwa gleicher Spezifität.

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse unterstützen nachhaltig die Hypothese lokaler Unterschiede in der IgE-Produktion im menschlichen Körper und verdeutlichen erstmals Mengenzusammenhänge zwischen Nasensekret und Serum. Anhand größerer Stichproben sollten für die Einzelallergene Normierungen erfolgen, um diese neue Methode für den diagnostischen Alltag großflächig nutzbar zu machen.