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93rd Annual Meeting of the Southwest German Association of Otorhinolaryngologists

17. - 19.09.2009, Neu-Ulm

Amplitude Modulation Following Responses – frequenzspezifische Objektivierung der Hörschwelle im Tieftonbereich: intraoperative AMFR-Messung bei Kindern

Vortrag

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  • corresponding author presenting/speaker Sabine Liebler - Univ.-HNO-Klinik, Heidelberg, Deutschland
  • Peter K. Plinkert - Univ.-HNO-Klinik, Heidelberg, Deutschland
  • Sebastian Hoth - Univ.-HNO-Klinik, Heidelberg, Deutschland

Vereinigung Südwestdeutscher Hals-Nasen-Ohrenärzte. 93. Jahrestagung der Vereinigung Südwestdeutscher Hals-Nasen-Ohrenärzte. Neu-Ulm, 17.-19.09.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09hnosw16

doi: 10.3205/09hnosw16, urn:nbn:de:0183-09hnosw169

Published: September 10, 2009

© 2009 Liebler et al.
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Hintergrund: In der Pädaudiologie sind als objektive Methoden die Messungen der OAE sowie die der AEP etabliert. Jedoch ermöglichen diese Methoden im Tieftonbereich keine ausreichend zuverlässige frequenzspezifische Objektivierung der Hörschwelle. Hier gewinnt die Bestimmung der Hörschwelle mittels AMFR zunehmend an Bedeutung.

Methoden: Wir testeten die Validität der AMFR-Schwellen an 100 Kindern, bei denen wegen eines Verdachts auf Hörminderung eine BERA in Narkose durchgeführt wurde. Bei jeweils der Hälfte wurden die AMFR bei 250 Hz bzw. 500 Hz gemessen, bei allen die AMFR bei 2000 Hz zur Überprüfung der Methode anhand der BERA. Die Hörschwelle wurde nicht mit Hilfe des automatischen Algorithmus bestimmt, da hierbei im Fall einer »Inversion« (definiert als Konstellation mit nachweisbarer Antwort bei einem ersten Reizpegel und missglücktem Signalnachweis bei einem zweiten höheren Reizpegel) große Fehler auftreten.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Zentrales Ergebnis ist, dass die aus den AMFR erhaltenen Hörschwellen im Tieftonbereich (73 dB bei 250 Hz und 60 dB bei 500 Hz) sehr viel höher sind als die mit der BERA bestimmte Hochtonhörschwelle (33 dB). Da es aber sehr unwahrscheinlich ist, dass die Kinder im Durchschnitt und überwiegend bei niedrigen Frequenzen schwerhörig sind, liegt die Vermutung nahe, dass die aus den AMFR bestimmte Schwelle mehr Hörverlust vortäuscht als tatsächlich vorliegt – in Übereinstimmung mit dem häufigen Auftreten von Inversionen.