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92nd Annual Meeting of the Southwest German Association of Otorhinolaryngologists

26. - 27.09.2008, Neckarsulm

Subjektiver Tinnitus und menschliches Sprachfeld

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  • corresponding author presenting/speaker Astrid Marek - Praxis f. Psychotherapie, Leverkusen, Deutschland
  • author Stefan Dazert - Klinik für HNO-Heilkunde der Ruhr-Universität Bochum, Bochum, Deutschland

Vereinigung Südwestdeutscher Hals-Nasen-Ohrenärzte. 92. Jahrestagung der Vereinigung Südwestdeutscher Hals-Nasen-Ohrenärzte. Neckarsulm, 26.-27.09.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08hnosw20

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Published: September 19, 2008

© 2008 Marek et al.
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Einleitung: Wir haben die Verteilung der Patientenangaben zu Tinnitus im menschlichen Sprachfeld unter Berücksichtigung von Vokalen und Konsonanten untersucht.

Methode: Die Angaben von 100 Dokumentationen zu subjektivem Tinnitus von männlichen und weiblichen Patienten wurden in das menschliche Sprachfeld eingetragen.

Ergebnisse: Im Frequenzbereich von 3000 bis 8000 findet sich die höchste Anzahl von Angaben zu Tinnitus. Auffallend ist die starke Beteiligung des Sprachbereiches der hohen Konsonanten.

Diskussion: Die Häufung der Angaben zu Tinnitus in einem relativ kleinen Ausschnitt der tonotopen Ordnung verweist auf einen funktionalen Zusammenhang zwischen Tinnitus und Sprache. Viele Patienten mit Tinnitus empfinden das gleichzeitige Sprechen mehrerer Personen als unangenehm. Dieses Phänomen wurde bisher als Störung der Diskrimination oder als Hyperakusis-Symptom interpretiert. Der hier gezeigte Zusammenhang zwischen Tinnituswahrnehmung und Sprache ermöglicht eine neue funktionale Systematisierung von subjektivem Tinnitus.

Schlussfolgerung: Untersuchungen zum Sprachverstehen von Patienten mit Tinnitus sind zur weiteren Klärung dieses Zusammenhanges aussichtsreich.


Literatur

1.
Lehnhardt E. Sprachaudiometrie. In: Lehnhardt E, Laszig R. Praxis der Audiometrie. Stuttgart; New York: Thieme; 2001.