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Immunmodulatorische Schlüsselfunktion der Alarmine in der Genese der chronischen Rhinosinusitis und Polyposis nasi
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Published: | September 19, 2008 |
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Der Begriff Alarmine wurde erst vor kurzem geprägt und fasst im Wesentlichen die beiden Gruppen der Chemokine und Antimikrobiellen Peptide zusammen. Chemokine sind ursprünglich als Botenstoffe zur Anlockung von Entzündungszellen beschrieben worden, während Antimikrobiellen Peptiden primär die antimikrobiellen Effekte gegen Viren, Pilze und Bakterien nachgesagt wurden. Heute wissen wir jedoch, dass beide Substanzgruppen sowohl chemotaktisch, als auch antimikrobiell, aber auch immunmodulatorisch sind. Beiden gemeinsam ist die Freisetzung in Folge einer Gewebsverletzung, wie beispielsweise während einer Infektion oder Entzündung, und die daraus entstehende Alarmierung der körpereigenen lokalen Innate und der systemischen Adaptiven Immunität. Wir konnten zeigen, dass die Alarmine bei der chronischen Sinusitis eine entscheidende Rolle in vitro und in vivo spielen. Sowohl Chemokine als auch Antimikrobielle Peptide werden durch die klassischen proinflammatorischen Zytokine induziert, jedoch die Verschiebung der Immunantwort zur Th2 Seite reprimiert die Antimikrobiellen Peptide und könnte die rezidivierenden Infekte mit unterschiedlichen Keimen erklären, die wiederum zur Entstehung einer chronischen Sinusitis beitragen. Damit kommt den Antimikrobiellen Peptiden eine wesentliche Rolle im Initialstadium der chronischen Sinusitis zu, dessen Gleichgewicht durch das komplexe Zusammenspiel der Alarmine gestört zu sein scheint.