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Die ersten 100 Schilddrüsenoperationen – Erfahrungen und Komplikationen
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Published: | April 14, 2014 |
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Einleitung: In Deutschland werden ca. 100.000 Schilddrüsenoperationen per anno durchgeführt, davon ca. 300 in der HNO St. Georg. Die Präparation der Schilddrüse unter Darstellung der Nebenschilddrüsen und des N. recurrens erfolgt kapselnah, blutarm und strukturorientiert. Typische intra- und postoperative Probleme sind Blutungen, variable Nervenverläufe, Serum-Kalziumabfälle mit z.T. Tetanien, Nachblutungen, Nervenlähmungen und Stimmstörungen. Ziel dieser Untersuchung war die Analyse der vorhandenen Daten der ersten 100 selbständig durchgeführten Operationen.
Methoden: Retrospektive Analyse vorhandener digitaler Daten der 100 Schilddrüsenoperationen.
Ergebnisse: Alter [Jahre]: Ø 55, min 23, max 96. Geschlecht [m/w]: 33/67. 43 H(hemi)TX, 56 T(totale)TX, 1 Enukleation. Stadien: 0-10, Ia-14, Ib-30, II-42, III-3. Gewicht [g]: Ø 50, min 3,7, max 185. Histo: 65 Knotenstrumen, 17 M. Basedow, 7 Karzinome, 2 Zysten, 3 Hashimoto, 5 Immunhyperthyreosen. OP Zeit [min Ø]: 140 (HTX 79, TTX 113, Karzinome 150). 4x Neck dissection. 10x Operation assistiert durch einen erfahrenen SD-Chirurgen. Komplikationen: 17-mal substitutionspflichtiger Kalziumabfall, tiefster Wert 1,71. 2 Nachblutungen, 2 Rekurrensparesen, davon eine transient.
Fazit: Die Operation sollte mit einem versierten Schilddrüsen-Chirurgen erlernt werden. Essentiell ist für einen kurzen stationären Aufenthalt und intakte Nervenfunktion die minutiöse Präparation des N. recurrens und der Nebenschilddrüsen unter sorgfältigster Blutstillung. Die häufigste Komplikation war eine passagere Hypokalzämie, gefolgt von einer Nervenläsion und Nachblutungen. Ein permanenter Hypoparathyreoidismus trat nicht auf.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.