Article
Der Erfolg der Rezidivbehandlung bei Spätmetastasen von Plattenepithelkarzinomen des oberen Aerodigestivtraktes
Search Medline for
Authors
Published: | April 15, 2013 |
---|
Outline
Text
Als Spätmetastasen bezeichnet man Metastasen, die im nichtbehandelten Hals oder im operierten pN0-Hals auftreten. Die Inzidenz von Spätmetastasen wird in der Literatur mit 8%–32% angegeben. Der Erfolg der Rezidivtherapie ist zweifelhaft und wird mit großen Unterschieden beurteilt. In einer retrospektiven Analyse haben wir die Inzidenz von Spätmetastasen bei 1.293 Patienten, die von 1998–2010 wegen nicht vorbehandelter Plattenepithelkarzinome aller Stadien außer den frühen Stimmlippenkarzinomen therapiert wurden, sowie den Erfolg der Rezidivbehandlung untersucht.
32/1.293 Patienten (2,5%) entwickelten Spätmetastasen (Mundhöhle 10/216, 4,6%; Oropharynx 12/581, 2,1%; Larynx 7/258, 2,7%; Hypopharynx 3/238, 1,3%).
31/32 Patienten waren primär operiert worden; 15/31 einschließlich einer elektiven Neck dissection, bei 16 wurde der Halslymphknotenstatus sonographisch kontrolliert. Einer hatte eine primäre Radiochemotherapie, also eine elektive Bestrahlung des Halses. 27/32 Patienten wurden wegen der Spätmetastasen operiert, 24/27 zusätzlich adjuvant bestrahlt. Bei 4/32 erfolgte eine Radio-/-Chemotherapie, ein Patient konnte nur noch palliativ behandelt werden. 16/32 Patienten leben tumorfrei, 6 Patienten verstarben an ihrem Tumorleiden, 6 an interkurrenten Erkrankungen, zwei Patienten leben mit Tumor.
Die Spätmetastasen traten erwartungsgemäß vor allem bei Tumoren der Mundhöhle auf. Nur 18/32 (56%) der Patienten mit Spätmetastasen konnten erfolgreich behandelt werden, was die Notwendigkeit der elektiven Neck dissection unterstreicht.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.