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Die Autophagie als Überlebensmechanismus von Tumorzellen in Patienten mit Kopf-Hals-Karzinom
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Published: | April 15, 2013 |
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Hintergrund: In der Kopf-Hals-Onkologie wird im Rahmen der konventionellen Therapie neben der Chirurgie die Chemotherapie und Bestrahlung eingesetzt. Als Standard-Chemotherapeutika werden Platin-haltige Zytostatika verwendet, welche den programmierten Zelltod, i.e. Apoptose, in den Tumorzellen induzieren. Neue Studien demonstrieren, dass platinhaltige Chemotherapeutika auch einen nicht-apoptotischen Weg, nämlich die Autophagie aktivieren können. Dies führt zu einer gesteigerten Resistenz der Tumorzellen gegenüber Bestrahlung und Chemotherapie und daneben zu einem verbesserten Überleben und Proliferation der Tumorzellen.
Methoden: In drei Kopf-Hals-Tumorzelllinien wurde die Wirkung verschiedener Chemotherapeutika im Hinblick auf die Induktion von Autophagie untersucht. Hierfür wurde das Autophagie-Protein LC3 und der Rezeptor RAGE durchflusszytometrisch bestimmt und die Bildung des Autophagosoms mittels Immunfluoreszenz dargestellt. Weiter wurde die Wirkung des Autophagie-induzierenden endogenen Gefahrensignals HMGB1 auf Tumorzellen und auf anti-tumorale Immunzellen durchflusszytometrisch analysiert.
Resultate: Nach chemotherapeutischer Behandlung stieg die LC3- und RAGE-Expression in den in vitro-Kulturen signifikant an und die Autophagosom-Bildung stellte sich in der Immunfluoreszenz dar. Zudem führte das endogene Gefahrensignal HMGB1 zur Induktion von Autophagie in Tumorzellen, zur Hemmung von Apoptose in Tumor-assoziierten regulatorischen T Zellen und zur Apoptose in anti-tumoralen T Effektorzellen.
Schlußfolgergung: Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Autophagie eine wesentliche Rolle in der Tumorbiologie von Kopf-Hals-Karzinomen spielt und bieten einen Erklärungsansatz für die Chemoresistenz in der Behandlung dieser Krebserkrankung.
Unterstützt durch: Deutsche Forschungsgemeinschaft
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.