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Korrelation des IL-6 Wertes im Speichel mit dem Schweregrad subjektiver und objektiver Symptome des Sjögren Syndroms
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Published: | April 4, 2012 |
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Einleitung: Bereits 1999 wiesen Tishler et. al. erhöhte IL-6 Werte im Speichel von Patienten mit primärem Sjögren Syndrom nach. Ziel dieser Studie war die Implementierung von Speichel-IL-6 als prädiktiver Marker beim Sjögren-Syndrom. Ferner galt es zu evaluieren, ob der gemessene IL-6 Wert mit dem Schweregrad der subjektiven und objektiven Symptome korreliert, um erstmals die Indikation für immunmodulatorische Therapie von Kopf-Hals-Symptomen rational zu entscheiden.
Methoden: Subjektive Symptome wurden mithilfe einer visuellen Analogskala erhoben. Zur Bestimmung objektiver Symptome wurden Schirmer- und Saxon-Test, sowie Geschmacks- und Geruchstests durchgeführt. IL-6 wurde sowohl im Speichel als auch im Serum bestimmt. Patienten mit primärem Sjögren Syndrom (n=56) wurden mit einer in Alter und Geschlecht angepassten Kontrollgruppe (n=44) verglichen.
Ergebnisse: Kontroll- und Patientengruppe zeigten signifikante Unterschiede hinsichtlich Speichel-IL-6, Xerostomie, Xerophtalmie, Schirmer-Test (jeweils p≤0,001) und Saxon-Test (p=0,012). Die Untersuchung der oralen Symptome ergab eine Korrelation von Speichel-IL-6 mit den subjektiven Beschwerden Xerostomie (p≤0,001) und Dysphagie (p=0,038), und ebenso mit den objektiven Ergebnissen des Saxon-Tests (p=0,039) und des Geschmackstests (p=0,026). Hinsichtlich okulärer Symptome zeigte sich eine Korrelation zwischen Speichel-IL-6 und dem Schirmer-Test (p=0,002).
Schlussfolgerungen: Es konnte ein signifikanter Zusammenhang zwischen dem Speichel-IL-6 und dem Schweregrad subjektiver und objektiver Symptome nachgewiesen werden. Diese Ergebnisse schaffen die Grundlage zur Diskussion des Stellenwerts von IL-6 im Speichel als Parameter für Diagnose, Therapieüberwachung und mögliche Eignung als Ansatzpunkt für therapeutische Maßnahmen.