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Lebensqualität unter adaptiver Desaktivierung bei Widal-Trias
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Published: | April 4, 2012 |
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Einleitung: Das rasche Auftreten von Rezidivpolypen bei der Analgetikaintoleranz stellt eine Herausforderung für den Rhinochirurgen und den Patienten dar. Pathophysiologisch wird eine Störung im Arachidonsäurestoffwechsel vermutet. Die Rolle der adaptiven Desaktivierung in der Behandlung der rezdivierenden Polyposis nasi bei analgetikaintoleranten Patienten ist umstritten.
Methoden: In einer prospektiven Untersuchung wurden analgetikaintolerante Patienten mit rezidivierender Polyposis nasi (n=42) nach FESS einer adaptiven Desaktivierung mit 500mg Aspirin-Erhaltungsdosis zugeführt. Als Vergleichs-kollektiv diente eine Gruppe aspirinintoleranter (n=37) Patienten, welche postoperativ ausschließlich mit Mometason-Nasenspray behandelt wurden. In dreimonatigen Abständen wurden mittels eines standardisierten gesundheitsbezogenen Lebensqualitäts-Fragebogens nasale, pulmonale und allgemeine Symptomen erfasst sowie endoskopische und laborchemische (ECP und Tryptase im Nasensekret) Untersuchungen durchgeführt.
Ergebnisse: In einem Nachbeobachtungszeitraum von min. 12 und max. 70 Monaten (im Mittel 27 Monate) nach adaptiver Desaktivierung zeigte sich im Verlauf eine signifikante Verbesserung hinsichtlich einiger nasaler und allgemeiner Symptome sowie der Polypenrezidive bei desaktivierten Patienten im Vergleich zum ausschließlich mit topischem Steroid behandelten Kollektiv. Bezüglich pulmonaler Beschwerden ergaben sich im Verlauf keine Unterschiede. Therapieabbruch aufgrund gastrointestinaler Nebenwirkungen erfolgte in 2 Fällen.
Schlussfolgerung: Trotz der weiterhin ungeklärten Pathogenese der Analgetikaintoleranz und bislang nicht hinreichend untersuchten kausalen Therapieoptionen verbessert die adaptive Desaktivierung die Lebensqualität betroffener Patienten hinsichtlich nasaler Symptome und sollte als mögliche Therapiemodalität bedacht werden.