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83rd Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

16.05. - 20.05.2012, Mainz

Lebensqualität unter adaptiver Desaktivierung bei Widal-Trias

Meeting Abstract

  • corresponding author Miriam Havel - Klinik und Poliklinik für HNO, Universität München, München
  • Lena Ertl - Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Ludwig-Maximilians-Univers, München
  • Franziska Braunschweig - Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Ludwig-Maximilians-Univers, München
  • Sabine Markmann - Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Ludwig-Maximilians-Univers, München
  • Andreas Leunig - Praxis/HNO-Zentrum Starnberg, Starnberg
  • Fernando Gamarra - Medizinische Klinik, Abteilung für Pneumologie, Ludwig-Maximilians-Universität M, München
  • Matthias F. Kramer - Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Ludwig-Maximilians-Univers, München

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 83. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Mainz, 16.-20.05.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12hnod646

doi: 10.3205/12hnod646, urn:nbn:de:0183-12hnod6464

Published: April 4, 2012

© 2012 Havel et al.
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Text

Einleitung: Das rasche Auftreten von Rezidivpolypen bei der Analgetikaintoleranz stellt eine Herausforderung für den Rhinochirurgen und den Patienten dar. Pathophysiologisch wird eine Störung im Arachidonsäurestoffwechsel vermutet. Die Rolle der adaptiven Desaktivierung in der Behandlung der rezdivierenden Polyposis nasi bei analgetikaintoleranten Patienten ist umstritten.

Methoden: In einer prospektiven Untersuchung wurden analgetikaintolerante Patienten mit rezidivierender Polyposis nasi (n=42) nach FESS einer adaptiven Desaktivierung mit 500mg Aspirin-Erhaltungsdosis zugeführt. Als Vergleichs-kollektiv diente eine Gruppe aspirinintoleranter (n=37) Patienten, welche postoperativ ausschließlich mit Mometason-Nasenspray behandelt wurden. In dreimonatigen Abständen wurden mittels eines standardisierten gesundheitsbezogenen Lebensqualitäts-Fragebogens nasale, pulmonale und allgemeine Symptomen erfasst sowie endoskopische und laborchemische (ECP und Tryptase im Nasensekret) Untersuchungen durchgeführt.

Ergebnisse: In einem Nachbeobachtungszeitraum von min. 12 und max. 70 Monaten (im Mittel 27 Monate) nach adaptiver Desaktivierung zeigte sich im Verlauf eine signifikante Verbesserung hinsichtlich einiger nasaler und allgemeiner Symptome sowie der Polypenrezidive bei desaktivierten Patienten im Vergleich zum ausschließlich mit topischem Steroid behandelten Kollektiv. Bezüglich pulmonaler Beschwerden ergaben sich im Verlauf keine Unterschiede. Therapieabbruch aufgrund gastrointestinaler Nebenwirkungen erfolgte in 2 Fällen.

Schlussfolgerung: Trotz der weiterhin ungeklärten Pathogenese der Analgetikaintoleranz und bislang nicht hinreichend untersuchten kausalen Therapieoptionen verbessert die adaptive Desaktivierung die Lebensqualität betroffener Patienten hinsichtlich nasaler Symptome und sollte als mögliche Therapiemodalität bedacht werden.