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Nasennebenhöhlenoperationen in Thüringen: Epidemiologische Kennzahlen zur Versorgungsforschung und Operationsergebnisse
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Published: | April 4, 2012 |
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Einleitung: Obwohl die moderne minimal-invasive Nasennebenhöhlenchirurgie ein wichtiger Bestandteil der täglichen Arbeit des HNO-Chirurgen ist, gibt es so gut wie keine bevölkerungsbezogenen Daten zur Inzidenz und Effektivität dieser Chirurgie. Überhaupt ist die Versorgungsforschung in der HNO-Chirurgie unterentwickelt.
Methoden: Retrospektiv wurden ausnahmslos alle Patienten, die 2005 eine Nasennebenhöhlenoperation in den acht hauptamtlichen Thüringer HNO-Kliniken erhalten hatten, untersucht. Patienten- und Operations-Charakteristika, Therapieverläufe und Komplikationen wurden ausgewertet.
Ergebnisse: Es wurden 1582 Patienten 2005 operiert und bis zu 51 Monaten nachuntersucht. Die Rate an NNH-Operation lag bei 53/100.000 Einwohnern für Frauen und deutlich höher für Männer bei 73/100.000. Die Operation erfolgte bei einem medianen Alter von 48 Jahren. Mit Abstand am häufigsten lag eine chronische Rhinosinusitis (94%) als Operationsindikation vor. 96% der Operation erfolgten von endonasal. Bei 75% der Patienten erfolgte die Operation beidseitig und als bei 75% als Ersteingriff. Zumeist wurden mindestens 2 Höhlen pro Seite operiert. Relevante Komplikationen traten bei 4% der Patienten. Ein Rezidiv wurde bei 9% der Patienten beobachtet. Signifikante unabhängige prognostische Faktoren für ein Rezidiv waren: Re-Operation, Allergiker und ein maligner Tumor.
Schlussfolgerungen: Die vorliegende bevölkerungsbezogene Analyse zeigt, dass moderne Nasennebenhöhlenchirurgie als eine häufige Operation im Fachgebiet effektiv und komplikationsarm anzusehen ist.