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Darstellung von lokalen Hirnvolumenänderungen bei Patienten mit Parosmie mittels voxelbasierter Morphometrie
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Published: | April 4, 2012 |
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Patienten mit Parosmie (“Fehlriechen”) nehmen Riechstoffe in einer anderen Qualität als gewohnt wahr. Es ist auch bekannt, dass es im Rahmen dieser Erkrankung zu Volumenveränderungen im Bulbus olfactorius (OB) kommt. Ziel unserer Studie war es, Volumenänderungen in dem OB übergeordneten Hirnarealen zu untersuchen. 22 Patienten mit Parosmie und 22 alters- und geschlechtsgematchte Normalpersonen wurden eingeschlossen. Die Gruppen unterschieden sich nicht signifikant in Ihrem Riechvermögen, ermittelt als SDI-Score mit den Sniffin’ Sticks. T1-gewichtete Ganzgehirnaufnahmen wurden mit einem 3 Tesla-Scanner gewonnen. In der Gesamtgehirnanalyse wurde ein deutlicher Volumenverlust der grauen Hirnsubstanz im anterioren Inselkortex links gefunden. In einer zusätzlichen Volume of interest-Analyse, welche die primären und sekundären olfaktorischen Hirnareale einschloß, konnte ein zusätzlicher Volumenverlust im anterioren Inselkortex rechts, dem anterioren Cingulum, dem Hippocampus bilateral und dem medialen orbitofrontalen Cortex links nachgewiesen werden. Viele dieser Hirnareale sind essentiell in die Dufstoffdiskrimination und das Riechgedächtnis involviert. Eine Beteilung dieser Areale weist daher auf eine zentrale Fehlverarbeitung von Riechreizen bei der Parosmie hin. Unklar bleibt weiterhin, ob diese Volumenverluste Ursache oder Folge der Parosmie sind.