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83rd Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

16.05. - 20.05.2012, Mainz

Systemische Glukokortikoidtherapie beim Hörsturz: Einfluss verschiedener Dosierungen auf den Blutzucker

Meeting Abstract

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  • corresponding author Christian Rohrmeier - Universitäts-HNO-Klinik, Regensburg
  • Nikola Koemm - Innere Medizin I, Universität Regensburg, Regensburg
  • Roland Büttner - Innere Medizin I, Universität Regensburg, Regensburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 83. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Mainz, 16.-20.05.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12hnod512

doi: 10.3205/12hnod512, urn:nbn:de:0183-12hnod5129

Published: April 4, 2012

© 2012 Rohrmeier et al.
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Einleitung: Ein Hörsturz wird meist über einige Tage mit systemischen Glukokortikoiden behandelt. Therapieschemata mit unterschiedlichen Dosierungen werden verwendet. Aus internistischen Studien ist bekannt, dass Langzeittherapien mit systemischen Glukokortikoiden mit einer Prävalenz von bis zu 46% die häufigste Ursache für einen medikamenteninduzierten Diabetes sind. Die Auswirkung einer Kurzzeittherapie auf den Blutzucker ist dagegen bislang unzureichend erforscht.

Methoden: Retrospektiv wurden Therapieverläufe von 179 Patienten aus HNO, Augenheilkunde und Dermatologie ausgewertet, die zwischen 01/2008 und 12/2009 eine systemische Kurzzeittherapie mit Glukokortikoiden erhielten. Der Einfluss auf die Blutzuckerwerte bei verschiedenen Dosierungen war Ziel unserer Untersuchung.

Ergebnisse: An Hand der kumulativen Prednisolondosis von Tag 1 bis 3 erfolgte eine Einteilung in drei Gruppen (1: <750 mg, 2: 750–1499 mg (unser Hörsturzschema), 3: >1499 mg), zum anderen wurde zwischen Diabetikern und Nichtdiabetikern unterschieden. Bei den Nichtdiabetikern zeigten sich an Tag 2–4 signifikant häufiger (p<0,01) diabetische Nüchtern-Blutzuckerwerte (Nü-BZW) in Gruppe 3 (67%), als in Gruppe 1 (28%) und Gruppe 2 (21%). Zudem bestand eine hochsignifikante, mittlere Korrelation nach Pearson (r=0,329; p<0,01) zwischen den Nü-BZW und der kumulativen Glukokortikoiddosis. Bei den Diabetikern war diese sogar noch stärker ausgeprägt (r=0,51; p=0,02). Bei diesen entgleisten 40% aus Gruppe 1, 63% aus Gruppe 2 und 100% aus Gruppe 3.

Schlussfolgerungen: Es besteht ein signifikanter Zusammenhang zwischen der eingesetzten Glukokortikoidmenge und erhöhten Nü-BZW. Bei höherer Dosis zeigten sich signifikant häufiger diabetische Werte. Dies sollte bei der Therapieplanung berücksichtigt werden.