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83rd Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

16.05. - 20.05.2012, Mainz

Extensives Cholesteringranulom des Mittelohres

Meeting Abstract

  • corresponding author M. Katharina Pein - HNO Universitätsklinik Halle, Halle/S.
  • Peter Herrmann-Trost - Praxis, Halle/S.
  • Detlef Wujciak - Praxis, Halle/S.
  • Evelin Illmann - Praxis, Halle/S.
  • Stefan Plontke - HNO Universitätsklinik Halle, Halle/S.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 83. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Mainz, 16.-20.05.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12hnod495

doi: 10.3205/12hnod495, urn:nbn:de:0183-12hnod4954

Published: April 4, 2012

© 2012 Pein et al.
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Text

Einleitung: Das Cholesteringranulom (CG) ist (histo-)pathologisches Korrelat chronisch-unspezifischer Entzündungen. Häufigste Lokalisation im HNO-Bereich ist in 12-20% aller Fälle von chronischen Otitiden die Felsenbeinspitze. CG des Mittelohres sind deutlich seltener. Hier ist aufgrund unterschiedlicher Therapieansätze die Abgrenzung zum Cholesteatom zu beachten.

Methode: Fallbericht. Ein 68 Jahre alter Patient beklagte eine seit Monaten zunehmende Schwellung retroaurikulär rechts mit progredienter Hörminderung. Anamnestisch sind rezidivierende chronische Otitiden mit mehrfachen Cholesteatom-Revisionen eruierbar.

Ergebnisse: Retroaurikulär war eine prallelastisch-indolente Raumforderung palpabel, otoskopisch livide, glatt begrenzt und den Gehörgang subtotal verlegend. CT-morphologisch imponierte diese weichteildicht, mit fast vollständiger Verlegung von Mastoid und rechtem Gehörgang. Weiterhin bestand ein knöcherner Defekt des Tegmen mastoideum und eine Arrosion des lateralen Bogenganges. Es erfolgte die operative Entfernung über eine laterale Petrosektomie. Weiterhin erfolgte die Verstärkung der freiliegenden Dura, eine Defektdeckung des lataralen Bogenganges, die Verblockung der Tuba auditiva, der Verschluß des Gehörganges und eine Verkleinerung der Revisionshöhle mittels anterior gestieltem Temporalis-Lappen. Die Histologie zeigte vernarbendes Granulationsgewebe mit Fremdkörperriesenzellen sowie zahlreichen eingeschlossenen Cholesterinnadeln.

Schlussfolgerung: Im klinischen Alltag scheint das CG bisher eher unterrepräsentiert. CG können jedoch trotz primär benignem Charakter, expansiv-verdrängend auftreten und erhebliche Destruktionen umgebender Strukturen bedingen. CG sollten deshalb rechtzeitig operativ saniert werden.