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Erste Ergebnisse nach intratympanaler Einlage eines Cortison-Gelitta-Schwämmchens bei idiopathischen Hörsturz
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Published: | April 4, 2012 |
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Hintergrund: Eine akute Hörminderung ist ein häufiger Notfall in der HNO Heilkunde. Bisherige Therapien, wie z.B. die Cortisonstoßtherapie führen nicht immer zu einer kompletten Regression der teilweise hochgradigen Schwerhörigkeit. In dieser retrospektiven Studie wurde die Wirkung eines intratympanalen, cortisongetränkten Gelittaschwämmchens vor der Rund-Fenstermembran auf das Innenohr bei therapieresistenter, einseitiger akuter Hörminderung analysiert.
Patientenkollektiv/Methoden: Alle Patienten zeigten eine akute, einseitige idiopathischen Hörminderung mit einem hochgradigen Innenohrabfall über mehrere Frequenzen, anamnestisch ohne stattgehabtes Barotrauma und wurden bereits hochdosiert mit einer i.v.-Prednisolon-Therapie über mehrere Tage ohne Hörverbesserung therapiert. Hier erfolgte die Platzierung eines mit ca. 4mg Methylprednisolon getränkten Gelittaschwämmchen vor die Rund-Fenstermembran via Tympanoskopie in ITN oder LA. Anschließend wurden audiologische Kontrolluntersuchungen durchgeführt.
Ergebnisse: Seit August 2010 wurden bei uns 19 Patienten (7 weiblich, 12 männlich/ 6 links 13 rechts) wie oben beschrieben behandelt. Dabei ließen sich in den Kontrollen 1 Woche; 1, 3 und 6 Monate post OP für die Mittelwerte der gemessenen Frequenzen der Knochenleitungshörkurve bei 8 Patienten eine Verbesserung der Hörleistung von mindestens 5 dB erkennen. Trommelfelldefekte oder Mittelohrentzündung bzw. Schwindel oder Tinnitus traten post OP nicht auf.
Zusammenfassung: Eine Tympanotomie mit Einlage eines cortisongetränkten Gelittaschwämmchens vor die Rund-Fenstermembran stellt bei einem akuten Hörverlust und Versagen der konventionellen i.v.-Prednisolon-Therapie eine weitere Therapiemöglichkeit des akuten, idiopathischen Hörsturzes dar.