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83rd Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

16.05. - 20.05.2012, Mainz

Fibrosereduktion und Resthörerhalt durch implantierbare Hydrogelreservoire im Tiermodell

Meeting Abstract

  • corresponding author Mareike Hütten - Medizinische Hochschule Hannover, Hannover
  • Karl-Heinz Esser - Institut für Zoologie, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Hannover
  • Roland Hessler - MED-EL Innsbruck, Innsbruck, Österreich
  • Timo Stöver - Klinik für HNO-Heilkunde, KGU, Frankfurt/M.
  • Thomas Lenarz - Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Medizinische Hochschule, Hannover
  • Verena Scheper - Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Medizinische Hochschule, Hannover

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 83. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Mainz, 16.-20.05.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12hnod432

doi: 10.3205/12hnod432, urn:nbn:de:0183-12hnod4322

Published: April 4, 2012

© 2012 Hütten et al.
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Text

Zielsetzung: Cochlea Implantate (CIs) gehören zur Routinebehandlung bei hochgradiger sensorineuraler Schwerhörigkeit. Postoperativ können jedoch Entzündungen mit Bindegewebszubildung und dem Verlust residualer Sinneszellen auftreten, was die Impedanz erhöht und Resthörvermögen zerstört. Mit Dexamethason (DEX) funktionalisierte CIs könnten Fibrosereduktion und Resthörvermögen unterstützen und so den Erfolg des CI verbessern.

Methode: Ein Hydrogel, bestehend aus StarPEG (Acr-sP(EO-stat-PO) und Hyaluronsäure, wurde in Silikonschläuche überführt und mit einer DEX-Lösung beladen. Diese Reservoire wurden in die Cochleae von Meerschweinchen implantiert. Über 28 Tage wurde das Hörvermögen der Tiere unter dem Einfluss des freigegebenen DEX regelmäßig mittels acoustically evoked auditory brainstem response Messungen überprüft. Nach Tötung der Tiere wurden histologisch das Überleben von Spiralganglienzellen sowie das Auftreten von Fibrose innerhalb der Cochlea ausgewertet.

Als Vergleich dienten zwei Negativkontrollen, bestehend aus Tieren ohne Reservoirimplantation und Reservoiren ohne DEX-Beladung, sowie eine Positivkontrolle, in der DEX über eine Pumpe appliziert wurde.

Ergebnisse: Tiere, denen ein mit DEX beladenes Hydrogelreservoir implantiert worden war, erlitten trotz in der Histologie ermittelter geringerer Spiralganglienzelldichte signifikant weniger Hörverlust als alle anderen Gruppen. Zudem war auch die Fibrose gegenüber den Kontrollgruppen signifikant verringert.

Schlussfolgerungen: Das im Versuch erprobte Hydrogel zeigte im Zusammenhang mit DEX einen günstigen Einfluss auf Fibrose und Erhaltung des Hörvermögens. Aufgrund seiner chemischen Eigenschaften ist es gut geeignet um zukünftig potenziell in Verbindung mit CIs eine medikamentelle Versorgung der Cochlea zu gewährleisten.

Unterstützt durch: EU (NanoEar, NMP4 –CT-2006-02556)