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Innenohrdiagnostik mit Schall- und Geschwindigkeits-DPOAE
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Published: | April 4, 2012 |
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Einleitung: Die Genauigkeit der Diagnostik des Innenohres mittels Distorsionsprodukt-otoakustischen Emissionen (DPOAE) ist nach wie vor limitiert. Bei niedrigen bis mittleren Frequenzen trägt insbesondere der Beitrag der zweiten Quelle zu Schätzfehlern der auditorischen Schwelle bei, bei höheren Frequenzen dominieren Kalibrationsfehler des akustischen Feldes. Darüber hinaus wirken sich interindividuelle Unterschiede in der Mittelohrübertragung auf DPOAE-Parameter aus.
Methoden: Wir verwenden Daten von laserinterferometrisch gemessenen Geschwindigkeits-DPOAE im Bereich 4-9,5 kHz sowie von akustisch gemessenen Puls-DPOAE im Bereich 1,5-2,5 kHz für die Analyse von DPOAE-Wachstumsfunktionen. Anwendung der Rauschtheorie auf Studienergebnisse zur Schätzung der Beiträge von Quellen wie der Mittelohrübertragung, der DPOAE-Generationsmechanismen und der Schallkalibration zu diagnostischen Schätzfehlern.
Ergebnisse: Extraktion des primären Beitrags der DPOAE führt im Frequenzbereich 1,5-2,5 kHz zu einer Verbesserung der Standardabweichung der Residuen zwischen geschätzter und audiometrischer Schwelle auf 4 dB. Im Frequenzbereich von 4,0-9,5 kHz liegt die Standardabweichung der Residuen zwischen geschätzter und audiometrischer Schwelle für laserinterferometrisch gemessene Geschwindigkeits-DPOAE bei 8,6 dB. Anwendung der Rauschanalyse auf beide Datensätze zeigt, dass die Standardabweichung der Schwellenschätzung tatsächlich bei 4 dB bei niedrigen Frequenzen und 6 dB bei höheren Frequenzen liegt.
Schlussfolgerungen: Wir zeigen an Daten von normalhörenden Probanden, dass sich die Schätzgenauigkeit mittels DPOAE-Wachstumsfunktionen durch geeignete Verfahren bis zu einer Standardabweichung von 4-6 dB reduzieren lassen.