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83rd Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

16.05. - 20.05.2012, Mainz

Heterotope Schilddrüsenzyste als seltene Differentialdiagnose einer zystischen, zervikalen Raumforderung

Meeting Abstract

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  • corresponding author Ariane Julia Lüthje - Universitätsmedizin Göttingen, HN O, Abtl. Phoniatrie, Göttingen
  • Friedrich Ihler - Universitätsmedizin Göttingen, HNO, Göttingen
  • Martin Canis - Universitätsmedizin Göttingen, HNO, Göttingen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 83. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Mainz, 16.-20.05.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12hnod165

doi: 10.3205/12hnod165, urn:nbn:de:0183-12hnod1657

Published: April 4, 2012

© 2012 Lüthje et al.
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Einleitung: Die zystische, zervikale Raumforderung stellt eine differentialdiagnostische Herausforderung dar. Neben benignen Veränderungen wie lateralen Halszysten kommen vor allem Lymphknotenmetastasen von Plattenepithelkarzinomen des oberen Aerodigestivtraktes oder lymphoproliferative Erkrankungen in Betracht. Trotz moderner bildgebender Verfahren können die verschiedenen Entitäten jedoch meistens erst anhand histologischer Untersuchungen differenziert werden.

Methode: Wir berichten über eine 52-jährige Patientin, die sich mit einer seit 8 Wochen bestehenden, indolenten, rechts zervikalen Raumforderung vorstellte. Die Falldokumentation erfolgt anhand radiologischer, histologischer und endokrinologischer Befunde.

Ergebnisse: Bei den HNO- ärztlichen Spiegelbefunden, insbesondere der Laryngoskopie, konnten neben dem zervikalen Befund keine weiteren pathologischen Auffälligkeiten erhoben werden. Bei der Sonographie und im CT-des Halses zeigte sich bei unauffälliger Glandula thyeroidea eine rechtsseitige, zystische, inhomogene zervikale Raumforderung. Eine Feinnadelaspirationszytologie erbrachte kein weiter führendes Ergebnis. Aufgrund dessen erfolgte die operative Exstirpation mit Schnellschnittdiagnostik. Histologisch zeigte sich das Bild einer heterotopen Zyste der Glandula thyeroidea ohne Hinweise auf Malignität. Dieser Befund wurde auch in der endgültigen Histologie bestätigt. Die weitere Schilddrüsendiagnostik (TSH, T3, T4) ergab keinen Hinweis auf eine endokrinologische Pathologie der Glandula thyreoidea.

Schlußfolgerung: Heterotope Schilddrüsenzysten stellen eine seltene, benigne Differentialdiagnose bei zervikalen Raumforderungen dar. In seltenen Fällen kann eine totale Heterotopie vorliegen, die sonographisch ausgeschlossen werden sollte.