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Erste Erfahrungen mit der 3D-Endoskopie in der transsphenoidalen, endoskopischen Hypophysenchirurgie
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Published: | April 4, 2012 |
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Einleitung: In einer Patientenserie wurde intraoperativ untersucht, ob der Einsatz der 3D-Endoskopie zusätzlichen Informationsgewinn für die rein endoskopische Hypophysenchirurgie im Vergleich zur konventionellen HD-gestützten Endoskopie bringt.
Methoden: Vier Patienten mit sellären Tumoren (3 Adenome, 1 Melanommetastase) sowie ein Patient mit einer Trigeminusneuralgie (TGN) wurden transsphenoidal endoskopisch über einen biportalen Zugang simultan mit einem 2D-HD-Endoskop (H3-Z, Hopkins II 30° Optik, Karl Storz GmbH; Tuttlingen, Deutschland) und dem 3D-Visionsense (Visionsense, New York, NY) operiert. Die intraoperativ gewonnenen Bilddaten wurden peri- und postoperativ durch 4 Chirurgen unabhängig voneinander bewertet in Hinblick auf Funktionalität, Präzision und Benutzerfreundlichkeit. Zusätzlich erfolgte eine vergleichende Bewertung der 3D-Endoskopie bei der Hypophysenchirurgie und der mikrovaskulären Dekompression (MVD).
Ergebnisse: In drei Fällen (Adenome) konnte eine totale Tumorentfernung erzielt werden, in einem Fall nur eine erweiterte Biopsie (Melanom). Im Fall der TGN kam es zu einem vollständigen Verschwinden der Schmerzsymptomatik.
Nach Einschätzung der Operateure brachte der 3D-Effekt nach Bildfusion am Monitor durch die Rot-Intensität im Tumorbett eine schlechtere Detailauflösung. In der Einzelbildbetrachtung ohne Fusion war dies nicht der Fall. Bei der MVD war die 3D-Darstellung der nervalen und vaskulären Strukturen ein deutlicher Vorteil.
Schlussfolgerungen: Bei der Hypophysenchirurgie wird aufgrund der Bildfusion der Blut-bedingten Rot-Anteile in der intraoperativen Darstellung am Monitor eine schlechtere räumliche Auflösung der 3D-Bilder empfunden, so dass der Tiefeneffekt keine Überlegenheit im Vergleich zur 2D-HD-Technologie darstellt. Bei der MVD hingegen ist die durch die 3D-Technik verbesserte räumliche Wahrnehmung intraoperativ hilfreich.