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Ex-Vivo Gewebekultur von Nasenschleimhaut mittels Oxygenierung
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Published: | April 4, 2012 |
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Einleitung: Ziel der Untersuchung war die Etablierung einer Ex-Vivo Kurzzeit-Gewebekultur von funktionell intakter Nasenschleimhaut (NSH) mittels Oxygenierung durch Raumluft, um die Zytokin-Expression nach Applikation topischer Glukokortikoide und Antihistaminika an gesunder, hyperplastischer und polypöser NSH vergleichen zu können.
Methodik: Intraoperativ entnommene NSH wurde in ca. 2 mm³ große Stücke zerteilt und in Kulturmedium bis zu 48h bei 37°C durch Einleiten von Luftbläschen oxygeniert. Die aus dem Gewebe in das Inkubationsmedium nach Stimulation freigesetzten Substanzen (Il-8, MCP-1 u. a.) wurden anschließend mittels ELISA nachgewiesen.
Ergebnis: Im Vergleich zur konventionellen Gewebe-Kultur in Schalen konnte eine im zeitlichen Verlauf um bis zu 4fach höhere Expression verschiedener Zytokine detektiert werden. Eine durch Stimulation mit Lipopolysaccharid hervorgerufene Zytokin-Sekretion in gesunder und polypöser NSH konnte durch verschiedene Glukokortikoide (u. a. Fluticason, Mometason) bis zu 2,3mal stärker (n=5, p<0,05) vermindert werden als durch Antihistaminika. Polypöse NSH reagierte auf die Zugabe von Glukokortikoiden mit einer bis zu 2,8fach verminderten Zytokin-Sekretion (n=4, p<0,05) im Vergleich zu gesunder NSH.
Schlussfolgerung: Die hier beschriebene Ex-Vivo Kurzzeit-Gewebekultur von NSH mittels Oxygenierung ermöglicht einen einfach zu handhabenden, sensitiven Assay, um (patho-) physiologische Vorgänge nach unterschiedlicher Stimulation bzw. Wirkstoff-Applikation nachzuweisen und zu charakterisieren. Erste Ergebnisse zeigen eine Korrelation von Zytokin-Expressionsverhalten in der Ex-Vivo Kultur und häufig im klinischen Alltag beobachteter Medikamenten-Wirkung, was für realitätsnahe Bedingungen in der vorgestellten Ex-Vivo Kurzzeit-Gewebekultur spricht.